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ABSCHIED

Tausende Kroaten ehren Kriegsverbrecher Slobodan Praljak (VIDEO)

(Foto: zVg.)

Der verurteilte Kriegsverbrecher hat sich, Ende November, vor laufenden Kameras das Leben genommen. An seiner Trauerzeremonie nahmen 2.000 Kroaten teil.

Der Sohn des verstorbenen kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman nahm an der offiziellen Trauerfeier für Slobodan Praljak teil.  Des Weiteren äußerte er sich über das UN-Urteil, dass er als „Beleidigung der Gerechtigkeit“ betrachtet, berichten kroatische Medien. „Slobodan Praljak wollte als Kriegsverbrecher nicht eine einzige Minute lang leben, weil er keiner war“, kommentierte Miroslav Tudjman den Tod Praljaks.

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Slobodan Praljaks Selbstmord vor den Augen der Öffentlichkeit im Den Haager Gerichtssaal sorgte für eine Welle an unterschiedlichen Reaktionen. Nicht nur die Balkanregion, sondern auch international wurde die Selbstvergiftung des Generals heftig kommentiert.

 

Etwa 2.000 Menschen nahmen an der feierlichen Zeremonie in der kroatischen Hauptstadt Zagreb teil, um General Slobodan Praljak zu gedenken. Am 29. November wurde dieser wegen Kriegsverbrechen vom UN-Gericht verurteilt. Gemeinsam mit Praljak wurden weitere fünf bosnische Kroaten schuldig gesprochen, da sie gemeinsam Verbrechen an Bosniaken, während der Kriegsjahre 1992-1995, verübt haben. An dieser Kampagne soll auch der damalige Präsident Tudjman beteiligt gewesen sein.

Nach der Urteilsverkündung hat Slobodan Praljak ein Gift zu sich genommen. Der 72-Jährige starb kurz darauf in einem nahe gelegenen Krankenhaus. Praljaks Leichnam wurde am Donnerstag letzte Woche eingeäschert.

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Die Verhandlung des Kriegsverbrechertribunals gegen sechs bosnische Kroaten wurde nach einem schockierenden Zwischenfall unterbrochen.

 

An der Trauerfeier am Montag nahmen hochrangige kroatische Politiker teil. Die Verurteilung der kroatischen Kriegsverbrecher löste Ärger unter der kroatischen Bevölkerung aus. In den vergangenen Tagen wurden im ganzen Land Kerzen an öffentlichen Plätzen angezündet. Auch in den Gebieten Bosnien-Herzegowinas, wo mehrheitlich Katholiken leben, zeigten die Leute ihre Solidarität mit Praljak.

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Zur offiziellen Trauerzeremonie fuhren öffentliche Busse gratis, organisiert vom Kroatischen Allgemeinen Verband. Zwei Regierungsminister und mehrere hohe Beamte der regierenden konservativen HDZ Partei waren ebenso anwesend.