Start Politik
ALARMIEREND

300.000 Personen drohen nun lebenslange Geld-Kürzungen

GELDSCHEINE_EURO
(FOTO: iStock/Vaksmanv)

Die Arbeiterkammer (AK) hat jüngst eine alarmierende Warnung ausgegeben: Massive Pensionsverluste drohen, vor allem für diejenigen, die ihre Pension in den Jahren 2024 und 2025 antreten werden. Laut der AK sind rund 300.000 Menschen von drastischen, lebenslangen Kürzungen ihrer Pension betroffen – ein Verlust, der bis in die Zehntausende Euro gehen kann. Der Grund für diese dramatische Situation ist eine verzögerte Teuerungsanpassung.

Sybille Pirklbauer, die Sozialpolitikleiterin der Arbeiterkammer, drängt auf eine schnelle Handlung: „Die Regierung muss jetzt eine Schutzklausel bei der Pensionsberechnung einziehen, um die Kürzungen abzufangen. Das geht schnell, ganz einfach und ist effektiv!“

großer Pensionsverlust

Zur Illustration des Problems führt Pirklbauer das Beispiel der Zwillinge Paula und Anna D. an. Beide wurden Ende 1963 geboren und begannen am gleichen Tag in derselben Firma zu arbeiten. Sie haben das gleiche Gehalt erhalten und werden etwa zur gleichen Zeit in Pension gehen. Aber weil Anna einen Tag später als Paula geboren wurde, muss sie einen Monat länger arbeiten und wird ihre Pension erst am 1. Januar 2024 antreten. Trotz der zusätzlichen Einzahlung wird ihre Pension ab diesem Datum monatlich um rund 120 Euro geringer ausfallen als die ihrer Schwester. Über die gesamte Pensionsbezugsdauer gesehen, summiert sich das auf einen Pensionsverlust von mehr als 43.000 Euro!

Dieser scheinbar paradoxen Situation liegt die verzögerte Aufwertung im Pensionskonto zugrunde. „Diese unvertretbaren Kürzungen sind die Konsequenz daraus, dass bei der Umsetzung des Pensionskontos offensichtlich nicht bedacht wurde, dass Inflationsschocks jederzeit möglich sind. Die Politik muss rasch handeln und eine Schutzklausel schaffen, die eine Aufwertung zumindest in Höhe der Inflation garantiert. Das ist einfach und dringend nötig, ansonsten rasseln die Pensionen für bestimmte Jahrgänge runter – lebenslang!“ warnt Pirklbauer.

300.000 Personen betroffen

Die hohe Inflation und die von den Gewerkschaften erkämpften hohen Lohnabschlüsse spielen hierbei eine besondere Rolle. Diese werden erst verspätet bei der Pensionsaufwertung berücksichtigt. Daher trifft es insbesondere die Jahrgänge, die 2024 und 2025 in Pension gehen, besonders hart. Von den drohenden Verlusten sind rund 300.000 Personen betroffen, rund 200.000 davon – die in den nächsten beiden Jahren in Pension gehen – massiv.

Pirklbauer drängt auf eine Lösung: „Konkret brauche es eine Ergänzung bei der Pensionsberechnung, die jeweils in den beiden Jahren vor Pensionsantritt eine Aufwertung des Pensionskontos zumindest in Höhe der Inflation rückwirkend ab 2023 gewährleiste. Das geht schnell, einfach und ist effektiv. Mit dieser Schutzklausel wird sichergestellt, dass bereits erworbene Pensionsansprüche nicht entwertet und die Pensionen in angemessener Höhe gesichert werden.“