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Verträge

6,8 Millionen Corona Impfdosen verfallen: Österreich hat zu viel gekauft

Es sind bereits 4,4 Millionen Impfdosen, die sich im Lager befinden, abgelaufen. (FOTO: iStock/Tomwang112)
Es sind bereits 4,4 Millionen Impfdosen, die sich im Lager befinden, abgelaufen. (FOTO: iStock/Tomwang112)

Bis Mitte März wurden bereits rund 856,5 Millionen Euro für den Impfstoff ausgegeben und weitere Verträge sind noch in Kraft. Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit stellt sich immer dringlicher.

Vor rund drei Jahren konnte man die ersten Lieferungen des Corona-Impfstoffes nicht abwarten. Jetzt laufen Millionen Dosen ab und müssen bald entsorgt werden.

Nun steht Österreich vor einem Problem: Auf der einen Seite sind noch mehr als 20 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus auf Lager, von denen ein Fünftel bereits abgelaufen ist und weitere 6,8 Millionen Dosen bald ablaufen werden. Auf der anderen Seite nimmt die Zahl der täglichen Impfungen in Wien immer weiter ab. Im gesamten März ließen sich in der Stadt nur rund 5.000 Menschen impfen, und die täglichen Erstimpfungen lassen sich momentan an einer Hand abzählen.

Haltbarkeit der Corona Impfdosen

Das Gesundheitsministerium versucht, das Problem der ablaufenden Impfdosen zu lösen. „Sofern keine weitere Verlängerung der Haltbarkeit von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) freigegeben wird, erreichen in den Monaten April bis Juni 2023 weitere 6,8 Mio. Impfdosen ihre Mindesthaltbarkeit„, so das Ministerium. Gleichzeitig sind Stornierungen und Lieferverschiebungen in Verhandlung, um die Kosten zu reduzieren.

Entsorgung verursacht Kosten

Allerdings verursacht auch der abgelaufene Impfstoff Kosten. Bisher hat das Ministerium 27.385,95 Euro für die Entsorgung ausgegeben. Es müssen allerdings noch 4,4 Millionen Dosen entsorgt werden. Um sich die Entsorgung zu ersparen, hat Österreich Impfstoff gespendet. Bis jetzt waren es laut Ministerium 9,54 Millionen Impfdosen.

Verträge zu zukünftigen Lieferungen

Laut Angaben des Gesundheitsministeriums sind aus den bestehenden Verträgen noch Lieferungen von insgesamt 11,7 Millionen Dosen ausständig. Dabei handelt es sich um Bestellungen, die bis Januar 2022 getätigt wurden. Allerdings wurden bereits 656.010 Dosen Sanofi und 501.000 Dosen Novavax storniert, und seit Mitte Dezember 2022 gibt es auch einen Auslieferstopp für den Pfizer-Impfstoff.

Impfpflicht: „Das war möglicherweise ein Fehler“

Das Ministerium ist derzeit bemüht, weitere Stornierungen und auch Lieferverschiebungen über mehrere Jahre auszuhandeln, um die Kosten zu minimieren.