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100 NEUE LOHNARTEN DAZUGEKOMMEN

Abrechnungen der Kurzarbeit: Chaos bei Lohnzetteln

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Die Kurzarbeit gilt als Erfolgsmodell, doch sie sorgt auch für Schwierigkeiten. Die Abrechnung ist extrem kompliziert. Die Steuerexpertin Birgit Kronberger befürchtet viele Fehler.

Hunderttausende Menschen in Österreich waren und sind wegen Corona in Kurzarbeit. Dies wirkt sich bekanntermaßen auch auf die Löhne aus. Doch die Steuerexpertin Birgit Kronberger ortet hier ein großes Problem: Die Abrechnungen sind extrem kompliziert und durch die nachträgliche Lohnsteuersenkung sind viele Dokumente falsch!

100 neue Lohnarten durch Corona
Lohn, Überstunden, Zulagen, Prämien und Urlaubsgeld: Die Lohnverrechner in den Betrieben müssen all das nun auf die geleisteten Kurzarbeitsstunden umrechnen. „Für die Personalbüros der Betriebe sind dadurch rund 100 neue Lohnarten dazugekommen. Ich glaube, dass viele Fehler passieren, die unentdeckt bleiben“, so Birgit Kronberger.

Parallel dazu mussten die Firmen nun auch die rückwirkende Senkung der Lohnsteuer einrechnen. Das Problem: Lohnbestätigungen bzw. Pfändungsbescheide müssten dadurch auch korrigiert werden!

Kontrolle der Lohnzettel kaum möglich
Hinzu kommt ein großes Problem bei den Lohnbeziehern selbst: Denn die wenigsten würden ihren eigene Lohnzettel verstehen, weil die Abrechnungen extrem kompliziert sind, kritisiert die Steuerexpertin. Eine Kontrolle der Lohnzettel ist daher kaum möglich. Kronberger, die mit der Beratungsfirma vorlagenportal.at die Lohnverrechner unterstützt, rät daher den Arbeitnehmern, selbst Stundenaufzeichnungen zu führen und zu überprüfen, ob Überstunden, Zeitausgleich und Sonderzahlungen korrekt auf Basis der Vollzeit berechnet wurden.