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STRAFZETTEL

Alleinerziehende Mutter erhält Strafe für 15 Sekunden Halten auf Autobushaltestelle

(FOTO: iStock/ Paolo Cordoni)

Die 27-jährige Michelle, die alleine für ihre sechsjährige Tochter sorgt, war am vergangenen Montag am Rande der Verzweiflung, als sie ihre Tochter zur Volksschule in der Dunantgasse in Floridsdorf bringen wollte.

Aufgrund des starken Verkehrs, der die Straße zur Stoßzeit mit parkenden Autos füllte, musste sie für 15 Sekunden auf der Autobushaltestelle halten, um ihre Tochter aussteigen zu lassen, da kein Bus in Sicht war. „Ich hielt für 15 Sekunden auf der Autobushaltestelle, um meine Tochter aussteigen zu lassen, da die Straße zur Stoßzeit voller parkender Autos war und kein Bus in Sicht war“, erklärte Michelle gegenüber Heute.

Ein paar Tage später erhielt die alleinerziehende Mutter einen Brief mit einer Anonymverfügung und einer Strafe von 78 Euro. Der Grund: Michelle hatte auf dem Fahrstreifen für die Haltestelle rechtswidrig geparkt. Für die finanziell angespannte Mutter war dies ein Schock: „In diesen Zeiten ist das Geld sowieso schon knapp. Ich kann diese Strafe einfach nicht nachvollziehen. Wo sollte ich sonst halten?“, sagte die verzweifelte Mutter.

Wie Heute berichtet, wird sich die MA67, das Magistrat für Parkraumüberwachung, mit der Wienerin in Verbindung setzen, um den genauen Ablauf zu klären.

Michelle ist erleichtert, dass die Behörden den Fall erneut prüfen werden: „Als alleinerziehende Mutter habe ich kaum genug Geld zum Leben. Ich möchte nicht riskieren, eine Strafe zahlen zu müssen.“

Sie hofft auf Kulanz seitens der Behörden.

Dr. Davorka ČEOVIĆ
Dr. Davorka ČEOVIĆ