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GANZ SCHÖN TEUER

Autos müssen 18 Euro für eine Stunde Parken in der Stadt zahlen

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FOTO: iStockphoto

In Paris könnte das Parken für SUVs bald ein teures Vergnügen werden. Die französische Hauptstadt erwägt, die Parkgebühren für diese Fahrzeugklasse auf 18 Euro pro Stunde zu erhöhen – eine Verdreifachung der bisherigen Kosten. Doch bevor diese Maßnahme in Kraft tritt, wird die Bevölkerung zur Urne gebeten.

In den letzten zehn Jahren hat Paris eine deutliche Verringerung der privaten Pkw-Nutzung erlebt, ein Ergebnis der städtischen Verkehrspolitik. Allerdings ist das Gewicht und die Größe der Autos auf den Straßen gestiegen, hauptsächlich aufgrund des wachsenden Anteils von SUVs. Diese Fahrzeuge sind nicht nur umweltbelastend, sondern stellen auch ein Sicherheitsrisiko dar und führen zu Problemen bei der gerechten Verteilung des öffentlichen Raums.

Mit dem geplanten Sondertarif von 18 Euro pro Stunde im Stadtzentrum und zwölf Euro in den Außenbezirken will die Stadtverwaltung die durch diese Fahrzeuge verursachten Belästigungen eindämmen. Dieser Tarif ist jedoch nicht nur eine finanzielle Maßnahme, sondern soll auch als Signal an die Automobilindustrie dienen. „Ihr Profitstreben, das darin besteht, absichtlich immer größere, verbrauchsstärkere und teurere Fahrzeuge zu verkaufen, gefährdet den ökologischen Wandel“, teilt die Stadtverwaltung mit.

Wer zahlt den Sondertarif?

Es ist wichtig zu betonen, dass der geplante Sondertarif nur für Besucher der Stadt gelten soll. Bewohner von Paris sowie Handwerker und Pflegedienste werden davon ausgenommen. Der Tarif soll für Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab zwei Tonnen gelten.

Die Abstimmung über diese Maßnahme findet ausschließlich als Präsenzwahl statt. Eine Briefwahl oder eine Online-Stimmabgabe ist nicht vorgesehen. Dieses Vorgehen ist nicht neu für die Stadt. Im April wurde auf die gleiche Weise über den Verleih von E-Scootern abgestimmt. Trotz geringer Beteiligung stimmte die Mehrheit für ein Verbot der Leihroller, die seit September aus dem Stadtbild verschwunden sind.

Verkehrswende

Diese Maßnahme ist nur eine von vielen, mit denen die Stadtverwaltung unter Bürgermeisterin Anne Hidalgo und der rot-grünen Stadtregierung eine Verkehrswende in Paris vorantreibt. Uferstraßen an der Seine wurden für Autos gesperrt und für Fußgänger freigegeben. Die Anzahl der Radwege wächst stetig, und neue Grünflächen entstehen. Gleichzeitig wurde fast im gesamten Stadtgebiet Tempo 30 eingeführt. Mit diesen Maßnahmen strebt Paris eine nachhaltige und gerechtere Nutzung des öffentlichen Raums an.