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Überdosis

Dramatischer Anstieg: Zahl der Drogentoten in Österreich verdoppelt

(FOTO: iStock/monticelllo)
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In Österreich eskaliert die Drogensituation: Kokainkonsum hat sich verdoppelt, während tödliche Überdosierungen ansteigen.

Die Drogenlandschaft in Österreich verändert sich rapide. Laut dem aktuellen „Bericht zur Drogensituation 2023“ in Österreich (Gesundheit Österreich) steigt der Kokainkonsum deutlich an. Im Jahr 2015 hatten drei Prozent der Bevölkerung Kokain ausprobiert. Fünf Jahre später hat sich diese Zahl verdoppelt. Ähnliche Trends sind bei Amphetaminen und Ecstasy zu beobachten. Experten verweisen auf verschiedene Indikatoren wie Abwasseranalysen und Anrufe bei der Vergiftungszentrale.

Kokainkonsum nimmt zu

Obwohl Kokain in Einrichtungen der Drogenhilfe noch keine große Rolle spielt, nimmt sein Konsum zu. Die Gründe sind teilweise finanziell: Kokain ist billiger und reiner geworden.

Cannabis bleibt die am häufigsten konsumierte illegale Substanz in Österreich. Etwa 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung haben bereits Erfahrungen damit gemacht.

Dabei liegt die Zahl der opioidabhängigen Menschen in Behandlung bei rund 35.000 bis 40.000 Personen.

Drogentote

Die Zahl der Drogentoten steigt ebenfalls, besonders unter jungen Menschen. 2022 starben mehr als doppelt so viele Menschen an direkten Folgen des Drogenkonsums im Vergleich zu 2014. Mögliche Ursachen sind die Pandemie und die steigende Reinheit der Drogen.

Aber auch bei den legalen Drogen ist ein Zuwachs zu erkennen. Trotz rückläufiger Zahlen bei jugendlichen Rauchern nehmen neue Nikotinprodukte wie Nikotinbeutel und E-Zigaretten zu.

Mehr als die Hälfte der Raucher denkt darüber nach, aufzuhören, was ein großes gesundheitspolitisches Potenzial birgt. Tabakkonsum ist nach wie vor die häufigste Sucht in Österreich, gefolgt von Alkohol. Der Alkoholkonsum mag zwar rückläufig sein, aber Österreich bleibt ein Hochkonsumland. Jeder Fünfte trinkt täglich oder fast täglich Alkohol, wobei Männer doppelt so häufig betroffen sind wie Frauen.

Junge Menschen trinken weniger Alkohol als früher, was positiv ist. Dennoch trinken immer noch einige im jugendlichen Alter in riskantem Ausmaß.

Quelle: gesundheit.gv.at, goeg.at