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Drogenproblematik

Drogenszene außer Kontrolle? Rot-Pink blockt ÖVP-Sicherheitsgipfel

Spritze
Foto: iStock

Während die Drogenszene rund um das Jedmayer für Spannungen sorgt, eskaliert der politische Streit. Die Stadtregierung sagt den versprochenen Sicherheitsgipfel ab.

Der angekündigte Sicherheitsgipfel zur Problematik rund um die Drogenberatungseinrichtung Jedmayer wird nicht stattfinden. Obwohl Sucht- und Drogenkoordinator Ewald Lochner bereits Ende September 2025 eine solche Zusammenkunft in Aussicht gestellt hatte, blieb die Umsetzung trotz wiederholter Anfragen der Volkspartei aus. Die Stadtregierung begründet ihre Entscheidung mit dem Argument, dass derartige Gipfeltreffen keine effektiven Problemlösungen bieten würden.

Die Bezirksobleute der ÖVP, Gerhard Hammerer aus Wien-Mariahilf und Felix Ofner aus Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus, drängen hingegen auf eine rasche Durchführung noch im laufenden Monat. “Die Situation im Grätzl spitzt sich weiter zu. Es braucht diesen Sicherheitsgipfel, und zwar noch im Oktober!“, fordern die beiden Bezirkspolitiker. Sie bekräftigen zudem ihre Forderung nach einem Alkoholverbot sowie Videoüberwachung in der Umgebung des Jedmayer. Ein entsprechender Antrag fand im Gemeinderat allerdings keine Mehrheit und wurde von SPÖ und NEOS abgelehnt.

ÖVP fordert Maßnahmen

Hammerer und Ofner kritisieren: “Was an anderen Hotspots der Stadt – etwa am Praterstern oder am Franz-Jonas-Platz – längst funktioniert, wird dem Jedmayer-Grätzl verweigert. Warum?” Die Sozialdemokraten verweisen ihrerseits auf bereits implementierte Maßnahmen und üben scharfe Kritik an der Opposition. SPÖ-Sicherheitssprecher Marcus Schober wirft der Volkspartei mangelndes Interesse an tatsächlichen Lösungsansätzen vor: “Die ÖVP Wien hat kein Interesse an Lösungen und betreibt reine Symbolpolitik. Wien ist eine sichere Stadt – und bleibt es auch.”

Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Andrea Mautz (SPÖ), ergänzt die Position ihrer Partei: “Ein Gipfel löst keine Probleme – was wirkt, sind tägliche, abgestimmte Maßnahmen zwischen Stadt, Polizei und Sozialarbeit. Genau das passiert hier.” Die von der ÖVP geforderte Alkoholverbotszone stößt bei der Stadtregierung auf Ablehnung. Mautz stellt klar: “Das Hauptproblem im Umfeld der Gumpendorfer Straße ist der Drogenhandel. Ein Alkoholverbot wäre reine Ablenkung vom eigentlichen Thema.”

Bestehende Maßnahmen

Stattdessen verweist die Stadt auf ein umfassendes Maßnahmenpaket, das bereits umgesetzt wird. Dieses umfasst 53 Einsatztage im Rahmen der Aktion “Sicheres Wien” seit Jahresbeginn, tägliche Reinigungsarbeiten und Rückschnittmaßnahmen im Fritz-Imhoff-Park, Sondereinsätze der Waste Watcher (städtische Müllkontrolleure) sowie Sozialarbeit und Präventionsmaßnahmen vor Ort.

Zudem betont die Stadtregierung die laufende Kooperation mit Polizei und Magistratsdiensten.