Start News Panorama
Inflationsentwicklung

EZB erhöht Leitzins nicht: das müssen Kreditnehmer jetzt wissen!

(FOTO: EPA-EFE/RONALD WITTEK)
(FOTO: EPA-EFE/RONALD WITTEK)

In einer von Kreditnehmern mit variablem Zinssatz sehnlichst erwarteten Entscheidung hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Anhebung des Leitzinses auf Eis gelegt. Der Zinssatz verharrt somit weiterhin bei 4,5 Proent, was eine gewisse Entlastung für die Kreditnehmer bedeutet. Der Druck auf die Kredite bleibt zwar hoch, jedoch wird er nicht weiter verstärkt.

Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Banken frisches Geld von der Notenbank besorgen können. Er bleibt nach einer Entscheidung des EZB-Rates bei 4,5 Prozent, wie die Währungshüter am Donnerstag in Frankfurt mitteilten. Dies ist das zweite Mal in Folge, dass die EZB den Leitzins unverändert lässt, was auf eine gewisse Stabilität in der Zinspolitik hindeutet.

Einlagenzins bleibt unverändert

Parallel dazu bleibt der Einlagenzins, den Banken für geparkte Gelder erhalten, nach der jüngsten Entscheidung des EZB-Rates bei 4,0 Prozent. Dies ist das höchste Niveau seit Bestehen der Währungsunion 1999, was die Attraktivität von Bankeinlagen unterstreicht.

Auswirkungen auf Kreditnehmer

Der Leitzins beeinflusst maßgeblich die Kreditkonditionen der Banken. Auch für Privatkunden. Ein niedriger Leitzins bedeutet kostengünstige Kredite von der EZB für Banken. Diese Ersparnisse werden an Endverbraucher weitergegeben, was zu niedrigeren Zinssätzen für Kredite führt.

Ein niedriger Leitzins stimuliert die Wirtschaft, indem er Investitionen und Konsum fördert. Unternehmen und Privatpersonen profitieren von erschwinglichen Krediten, was das Wirtschaftswachstum ankurbelt. Gleichzeitig kann ein zu niedriger Leitzins jedoch zu übermäßiger Verschuldung führen, da die Hemmschwelle für Kreditaufnahmen sinkt. Dies birgt langfristig Risiken für die Stabilität des Finanzsystems.

Von 2016 bis Anfang 2021 lag der Leitzins in Europa bei 0. Das bedeutete günstige Kredite und eine gesteigertes Konsumverhalten. Seit Beginn des Ukraine-Konfliktes sprang der Leitzins im Quadrat und erreichte zeitweise sogar die 9 Prozent Schwelle. Mit dem aktuellen Leitzins von 4,5 Prozent, hat sich die Leitzinsschwelle erholt. Personen mit einem variablem Kredit müssen im Vergleich zu 2021 zwar draufzahlen, ersparen sich allerdings durch den gesunkenen Zinssatz viel Geld. Für Personen mit einem festen Kreditsatz ist der Leitzins quasi irrelevant. Ihre Raten werden schon im Vorhinein bestimmt und können nur schwer geändert werden.

Inflationsentwicklung

Die Inflation im gemeinsamen Währungsraum hat sich zuletzt überraschend deutlich abgeschwächt. Dies ist eine positive Entwicklung, die Hoffnung auf eine Stabilisierung der Wirtschaftslage gibt. Allerdings wachsen parallel dazu die Sorgen um die Konjunktur, was die Notwendigkeit weiterer wirtschaftspolitischer Maßnahmen unterstreicht.

Europäische Zentralbank: Euro profitiert vom schwächeren Dollar

In einer parallelen Entwicklung hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) den Leitzins in den USA zum dritten Mal in Folge unverändert belassen und Zinssenkungen im kommenden Jahr in Aussicht gestellt. Dies könnte für die europäischen Märkte sowohl Chancen als auch Risiken bedeuten, je nachdem, wie sich die US-Wirtschaft entwickelt.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.