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HASS IM NETZ

Lichtermeer am Stephansplatz für die verstorbene Ärztin Lisa-Maria Kellermay

(Foto: iStock/Stefan Rotter)

Gestern Abend fand am Stephansplatz eine Mahnwache mit Lichtmeer für die oberösterreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermay statt. Die Medizinerin hat wegen Morddrohungen aus der Impfgegner-Szene ihre Praxis geschlossen. Danach wurde sie tot in eben der Praxis aufgefunden, der sie ihr Leben gewidmet hat. Das hat tiefe Betroffenheit ausgelöst.

Daniel Landau, der Initiator von #YesWeCare, organisierte eine Mahnwache mit Lichtermeer für Lisa-Maria Kellermay. Auch die Glocken des Stephansdoms läuteten, berichten österreichische Medien. Von den Anwesenden wurden tausende Kerzen entzündet.

„Ich glaube, dass gemeinsam Trauern einer Gesellschaft gut tut“, sagte Initiator Landau der APA.

Die 36-Jährige Ärztin war monatelang massiven Morddrohungen von Impfgegnern ausgesetzt gewesen.

Die Geschichte von Kellermayr kein Einzelfall

Wie österreichische Medien berichten, wurden mehrere Ärzte in Österreich bedroht. Der Wiener Infektiologe Christoph Wenisch wurde sogar mit Enthauptung bedroht. Der oder die Täter konnte nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Das Ermittlungsverfahren wurde von der Staatsanwaltschaft Korneuburg eingestellt, da „kein gerichtlich strafbarer Tatbestand nachgewiesen werden konnte“, berichtet die ,,Krone“.

„Hass im Netz“-Gesetzespaket funktioniert nicht

Die österreichische Regierung hat 2021 das ,,Hass im Netz“ Maßnahmenpaket verabschiedet. Dieses Paket sollte die Feindlichkeit, die sich im Internet verbreitet, verhindern und sogar reduzieren. Bisher fühlt sich allerdings keine Behörde zuständig. Es bleibt abzuwarten, was in Zukunft mit dem Hass passiert, der sich im Internet verbreitet. Werden die Angriffe auf medizinisches Personal aufhören?

Lichtmeer am Stephansplatz für die verstorbene Ärztin Lisa-Maria Kellermay