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INTERVIEW

Mikl-Leitner: „Arbeit muss sich letztendlich immer lohnen”

Müssen Sie als einzige Frau unter Landeshauptmännern mit Vorurteilen kämpfen? Und wie sieht es mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus?

(FOTO: KOSMO/Radule Božinović)

M.-L.: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für meine Familie eine genauso große Herausforderung, wie für alle anderen im Land. Gott sei Dank, habe ich einen Mann, der die Hauptverantwortung, was die Familienarbeit betrifft, trägt und mir den Rücken freihält, um diese hohe Verantwortung ausüben zu können. Egal in welcher Funktion man sich befindet, bedarf es immer gegenseitigen Verständnisses. Ich glaube, dass ich in meinen verschiedensten politischen Funktionen ein wichtiges Signal sendete bzw. Mutmacher für Frauen war, Verantwortung in der Politik zu übernehmen. Als Frau geht man mit großer Wahrscheinlichkeit auch an gewisse Herausforderungen anders heran – wahrscheinlich mit mehr sozialer Kompetenz.

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Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) bezeichnete sie im Interview für den ORF-Niederösterreich als logische Nachfolgerin.

Sie möchten die VP Niederösterreich als „Partei für die Fleißigen“ und NÖ als „Land für die Tüchtigen“ positionieren. Was kann man darunter verstehen?

(FOTO: KOSMO/Radule Božinović)

M.-L.: Menschen haben immer mehr das Gefühl, dass für ihre Arbeit zu wenig übrig bleibt, da das Sozialsystem ein Fass ohne Boden ist. Gleichzeitig herrscht bei vielen Unmut über jene, die genau dieses System ausnützen und nicht hilfsbedürftig sind und nur laut schreien. Es geht ganz klar darum, eine neue Gerechtigkeit einzufordern. Es geht heute nicht mehr darum, wer bekommt wie viel, sondern wer bekommt wie viel wofür. Selbstverständlich gilt es die Tüchtigen zu ünterstützen, welche letztendlich das Sozialsystem auch finanzieren und möglich machen. Auf diesem Weg muss man jedoch betonen, dass wir auf keinen Fall auf jene vergessen, die unsere Hilfe und Unterstützung wirklich brauchen.