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Zecken-Saison

Österreich: Gefährliche Zeckenart verfolgt ihre Opfer

(FOTO: iStock/ Ladislav Kubeš)
(FOTO: iStock/ Ladislav Kubeš)

Ein warmer März kündigt das Comeback der Zecken-Saison an. Bedingt durch den milden Winter hat die diesjährige Saison früh begonnen, wie das ‚Ö1‘-Morgenjournal berichtete. Im Vorjahr nahmen Fälle von FSME-Erkrankungen, welche durch den Biss einer Zecke übertragen werden, in Oberösterreich, Tirol und Salzburg signifikant zu. Die Experten fordern die Bevölkerung auf, sich erneut impfen zu lassen.


Mit einer hohen Anzahl von Zecken wird in dieser Saison gerechnet, sagt Anja Joachim, die Leiterin des Instituts der Parasitologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, gegenüber ‚Ö1‘. Die Anzahl der Zecken kann durch wissenschaftliche Modelle prognostiziert werden. Dies hängt von der Anzahl der Wirtstiere ab, welche bevorzugt Nagetiere sind.


Die Spinnentiere können in freier Natur überall gefunden werden, seien es Blattwerke, Grashalme oder Unterholz. Aufgrund des Klimawandels finden die Blutsauger, die gefährliche Krankheiten übertragen können, nun auch günstigere Bedingungen vor.


Die steigenden Temperaturen bringen auch neue Arten in das Gebiet: Die neue Zeckenart „Hyalomma marginatum“ aus den Subtropen, auch als tropische Riesenzecke bekannt, wird nun immer häufiger in Europa beobachtet. Diese Zeckenart kann Krankheiten wie das Krim-Kongo-hämorrhagische Fieber übertragen, wodurch Blutungen entstehen können und die in fünf bis 30 Prozent der Fälle tödlich verläuft. In Vorarlberg ist diese Art bereits im heurigen Jahr gesichtet worden, wie die Kronen Zeitung berichtet.


Im Vergleich zu anderen heimischen Arten ist die tropische Riesenzecke etwa doppelt so groß, fünf bis sechs Millimeter. Aufgrund ihrer langen Beine ist sie auch schneller unterwegs. Im Gegensatz zu den heimischen Zecken geht Hyalomma marginatum auf Beutejagd.

„Die heimischen Zecken wie der Holzbock oder die Reliktzecke sind Lauerjäger, die im Gras auf ein potentielles Opfer warten. Die tropische Riesenzecke sucht aktiv einen Wirt und kann ihm bis zu hundert Meter folgen“, erklärte Georg Duscher, Parasitologe bei der AGES, vor einigen Monaten gegenüber Der Standard.

Wie kann man sich am besten vor Zecken schützen?

Bei Wanderungen wird empfohlen, lange Kleidung zu tragen. Die meisten Krankheiten, welche durch einheimische Zecken übertragen werden, sind Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Rund dreißig Prozent aller Zecken sind mit Borrelien infiziert.

Im Gegensatz zur Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gibt es gegen diese Erkrankung noch keine Impfung, aber es gibt effektive Behandlungsmöglichkeiten mit Antibiotika, dies berichtet der Kurier.

Im Falle eines Zeckenbisses sollte die gesamte Zecke schnellstmöglich, am besten mit einer Pinzette entfernt werden.