Ein bedenklicher Vorfall ereignete sich am Donnerstag in der Nähe der serbischen Stadt Ruma, als ein junger Mann mit einem tragbaren Raketenwerfer ein Projektil abfeuerte und ein verlassenes Gebäude in der Nähe des Bahnhofs zerstörte. Glücklicherweise wurde bei der Explosion, die gegen 14 Uhr im Ort Platicevo stattfand, niemand verletzt. Die Polizei nahm den mutmaßlichen Täter umgehend fest.
Der Verdächtige, ein 25-jähriger Mann, wurde erst am Vortag aus einer psychiatrischen Behandlung entlassen, wie inoffizielle Informationen besagen.
Die Feuerwehr rückte nach dem Vorfall schnellstmöglich aus und konnte das lodernende Feuer im verlassenen Bahnhofsgebäude erfolgreich eindämmen und letztendlich löschen, berichtete die Tageszeitung Blic. Dennoch entstand erheblicher Sachschaden.
Dieser Vorfall geschieht vor dem Hintergrund einer zunehmenden Anzahl an gewalttätigen Zwischenfällen in Serbien. Erst kürzlich ereignete sich ein Amoklauf in einer Schule in Belgrad, bei dem ein Schüler acht Mitschüler und einen Schulwächter tötete, sowie ein Massaker in Mladenovac, bei dem ein 21-Jähriger acht Personen ermordete. Serbische Medien berichten, dass seit diesen tragischen Ereignissen die Zahl der gewalttätigen Vorfälle angestiegen ist.
Die serbische Regierung reagierte auf diese beunruhigende Entwicklung mit einer Waffenabgabekampagne. Das Innenministerium des Landes rief die Bürger dazu auf, zwischen dem 8. Mai und dem 8. Juni nicht registrierte Waffen abzugeben. Laut BBC-Dienst in serbischer Sprache wurden während der ersten vier Tage der Kampagne bereits 9.401 Waffen, mehr als 400.000 Schuss Munition und 884 Minen-Explosivvorrichtungen abgegeben.
Interessanterweise zeigt die globale Umfrage zu Kleinwaffen (Small Arms Survey) aus dem Jahr 2018, dass die Zivilbevölkerung auf dem Balkan über neunmal mehr Waffen verfügt als das Militär und die Polizei. Die BBC berichtete weiter, dass Serbien und Montenegro in Bezug auf die Anzahl von Waffen in den Händen von Zivilisten weltweit den dritten Platz einnehmen, hinter den USA und dem Jemen.
In Anbetracht dieser alarmierenden Statistiken und der jüngsten Gewalttaten ist es unerlässlich, dass die serbische Regierung und die Sicherheitsbehörden gemeinsam daran arbeiten, den Besitz und Gebrauch von Waffen in der Bevölkerung zu kontrollieren und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.
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