Die Brieftaschen der österreichischen Konsumenten müssen sich auf eine ruppige Fahrt einstellen, denn die Inflationsrate hat mit 7,8 Prozent im Jahr 2023 eine beachtliche Höhe erreicht, weit über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 Prozent. Vor allem die Kosten rund ums Wohnen und die Strompreise haben sich als entscheidende Faktoren für diesen steilen Anstieg erwiesen.
„Es ist vor allem der Wohnsektor, der die Preise nach oben treibt und dabei für ein Viertel der Inflation verantwortlich ist“, erklärt Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria. Im Bereich Wohnen, Wasser und Energie stiegen die Kosten im Durchschnitt um 7,6 Prozent. Dabei spielten die Mieten, die um 9,1 Prozent zulegten, und die Instandhaltungskosten von Wohnungen mit einem Anstieg von 6,4 Prozent, eine bedeutende Rolle.
Aber nicht nur das Wohnen, auch die Energiekosten haben sich als Preistreiber erwiesen. „Insbesondere die Strompreise, die im Dezember 2022 durch die Einführung der Strompreisbremse deutliche Rückgänge verzeichnet hatten, wirkten im Jahresabstand nicht mehr preisdämpfend“, so Thomas. Im Vergleich zum vorherigen Jahr stiegen die Strompreise um 12,8 Prozent. Auch der Gaspreis zog mit 26,9 Prozent kräftig an, während Heizöl sich mit -11,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat weniger stark verbilligte.
Gastronomie erhöht Preise
Auch in anderen Sektoren mussten die Konsumenten tiefer in die Tasche greifen: Restaurants und Hotels erhöhten ihre Preise um durchschnittlich 9,5 Prozent, Freizeit und Kultur wurden um 7,7 Prozent teurer und Pauschalreisen schlugen mit einem Anstieg von 13,4 Prozent zu Buche. Im Lebensmittelbereich stiegen die Preise für Fleisch um 5 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 6,6 Prozent und Gemüse sogar um 10,1 Prozent.
Inflation für 2023 sehr hoch mit 7,8 Prozent
Die Gesamtinflation für das Jahr 2023 erreichte ein hohes Niveau von 7,8 Prozent, was das Vierfache des Zielwerts der EZB von 2 Prozent entspricht. „Der Rückgang der Inflation fiel 2023 in den meisten anderen Ländern im Euroraum kräftiger aus“, betont Thomas. „Mehr als die Hälfte der Inflation des Jahres 2023 ist auf starke Preisanstiege in der Gastronomie, bei Nahrungsmitteln, der Haushaltsenergie und der Wohnungsinstandhaltung zurückzuführen.“
Folge uns auf Social Media!