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Warnstreik im Handel – Supermärkte schließen!

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(FOTO: iStock)

Österreichs Handelssektor wird von ersten Warnstreiks erschüttert, die vorübergehend fast 300 Geschäfte schließen lassen könnten. Die Streiks sind eine Reaktion auf die bisher erfolglosen Verhandlungen eines neuen Kollektivvertrages. ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian weist auf die steigenden Preise hin und betont, dass die Löhne nachziehen müssen, um die Kaufkraft zu erhalten.

Seit den frühen Morgenstunden des Donnerstags ist der Handel in Österreich von ersten Warnstreiks betroffen. Die Streikwelle, die sowohl den Großhandel als auch den Lebensmittel- und Textilhandel trifft, kommt zu einem kritischen Zeitpunkt – am ersten Adventwochenende zwischen dem 30. November und dem 3. Dezember.

Preisentwicklung dafür verantwortlich

ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian machte im Ö1-Morgenjournal die Preisentwicklung der letzten 12 Monate für die Streikforderungen verantwortlich. „Wir haben die Situation, dass in den letzten 12 Monaten die Preise massiv gestiegen sind, und jetzt ist der Zeitpunkt, wo die Löhne das nachholen müssen. Tun sie das nicht, sinkt die Kaufkraft dramatisch. Und da braucht mir der Kollege vom Handel auch nicht erzählen, sie haben ein Umsatzproblem. Mit welchem Geld sollen die Leute denn etwas kaufen, wenn alles teurer geworden ist und das nicht ausgeglichen wird?“, erklärte Katzian.

Die genauen Streikorte werden von der Gewerkschaft nicht bekanntgegeben. Gewerkschaftsvertreterin Helga Fichtinger berichtet von Einschüchterungsversuchen der Arbeitgeber gegenüber den Beschäftigten, um sie von der Streikteilnahme abzuhalten. Rainer Trefelik, Bundespartensprecher des Handels in der Wirtschaftskammer Österreich, weist diesen Vorwurf als „diffusen Generalverdacht“ entschieden zurück.

Die Auswirkungen der Streiks sind bereits spürbar. Das ORF-Radio Ö1 berichtete von Warnstreiks in zahlreichen Geschäften im Salzburger Einkaufszentrum „Europark“, darunter Metro, Interspar und dm. Bei Metro wurden sogar Mitarbeiter aus dem Osten mobilisiert, um einen Notbetrieb aufrechtzuerhalten. „Der große Streiktag ist dann morgen“, kündigte Ö1-Journalist Karl Kern an.