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Streik-Alarm: Weihnachtsgeschäft lahmgelegt?

(FOTO: iStock/Zoltan Tarlacz)
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Die vierte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die 430.000 Angestellten und Lehrlinge im Handel ist ergebnislos zu Ende gegangen. Dieser Stillstand hat nun zur Konsequenz, dass in ausgewählten Standorten in ganz Österreich vom 30. November bis 3. Dezember erste Warnstreiks stattfinden werden.

Zu Beginn der Verhandlungen schien es noch, als könnten beide Seiten auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Doch trotz intensiver Gespräche und Bemühungen, die Positionen einander anzunähern, mussten die Verhandlungen am Abend abgebrochen werden.

Die Arbeitgeberseite hatte ursprünglich ein Gehaltsplus von fünf Prozent und eine Einmalzahlung von 800 Euro für die Angestellten im Handel vorgeschlagen. Mittlerweile sind sie bereit, das Gehaltsplus auf sechs Prozent zu erhöhen und eine einmalige Teuerungsprämie von 1.000 Euro zu zahlen. Laut Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) würde dies bei niedrigeren Einkommen einer Bruttoerhöhung um 12,02 Prozent und bei höheren Einkommen einem Plus von 10,05 Prozent entsprechen.

Über 9 Prozent Lohnerhöhung nicht möglich

Die Gewerkschaft GPA hingegen hat ihre ursprüngliche Forderung von 9,5 Prozent und einem Fixbetrag von 40 Euro reduziert. Trotzdem gab es am Dienstag eine Einigung für die Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich auf ein Gehaltsplus von 9,2 Prozent.

Rainer Trefelik von der WKÖ betonte jedoch, dass KV-Abschlüsse jenseits von neun Prozent für die Unternehmen im Handel nicht möglich seien. „Das Plus in der Sozialwirtschaft wird von der öffentlichen Hand finanziert“, erklärte er im Ö1-Mittagsjournal. „Diese Möglichkeit haben wir im Handel leider nicht. Wir müssen die Gelder erwirtschaften, wir müssen die Betriebe am Laufen halten.“

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Erhebliche Beeinträchtigung

Von dieser Haltung ließ sich die Gewerkschaft jedoch nicht beeindrucken. Sie drohte mit Warnstreiks im Weihnachtsgeschäft, falls kein Abschluss erzielt wird. Der Start der Warnstreiks ist für den 30. November geplant, eine Streikfreigabe vom ÖGB liegt bereits vor. Am 2. Dezember, dem ersten Einkaufssamstag im Advent, könnte es also zu erheblichen Beeinträchtigungen kommen.