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Was muss man bei einer Leichenüberführung beachten und wie sehen die Kosten dabei aus?

Drnda Internacional
FOTO: Drnda Internacional

Ein sensibler Weg des Abschieds: so sieht die Leichenrückführung auf den Balkan aus. KOSMO zeigt die herausfordernden Schritte, die notwendig sind, um Verstorbene in ihre Heimatländer zu überführen.

Nichts ist bitterer als einen geliebten Menschen zu verlieren. Und als ob das nicht genug wäre, müssen sich Familienmitglieder und Freunde neben all den Teuerungen, die uns momentan den Boden unter den Füssen wegreißen, auch noch mit den Kosten für die Beerdigung herumschlagen. Ja, nicht einmal der Tod ist kostenlos. Und schon gar nicht, wenn man in einem anderen Land beerdigt werden will. Denn dann müssen die Hinterbliebenen eine Leichenüberführung organisieren und auch bezahlen.

Rückführung und Dokumente

Die Rückführung von Verstorbenen in Länder des Balkans unterscheidet sich von Transporten in EU-Länder wie Kroatien. Für eine Rückführung in ein Nicht-EU-Land benötigt man neben den üblichen Dokumenten zusätzlich einen Leichenpass. Das Konsulat des Bestattungslandes stellt dabei den Pass aus, der Informationen zur verstorbenen Person, zur Todesursache sowie Angaben zum Transportunternehmen, Fahrzeug und Fahrer sowie zur geplanten Route enthält, verrät uns der Besitzer des Bestattungsunternehmens Drnda Internacional, Milan Mihajlovic. Wenn das Zielland nur durch die Durchreise über ein Nicht-EU-Land erreicht werden kann, wird ein Transit-Leichenpass des betreffenden Konsulats benötigt.

Zink-Sarg

„Verstorbene werden während dem Transport normalerweise in einem Zinksarg gebettet. Bei der Ankunft im Zielland ist es möglich, den Zinksarg gegen einen normalen Holzsarg auszutauschen. Der Zinksarg ist lediglich eine separate Einlage, die in den Holzsarg eingelegt wird. Wir besitzen für über 100 Holzsargmodelle passende Zinkeinlagen. Vor Beginn des Prozesses stimmen wir mit der Familie den gewünschten Holzsarg ab, indem wir ihnen Fotos per E-Mail, Viber oder WhatsApp schicken. Basierend auf ihrer Auswahl bereiten wir die entsprechende Zinkeinlage vor.“, erzählt Mihajlovic.

Bei Muslimen, die traditionell eigentlich ohne Sarg bestattet werden (Anm. Muslime werden nur in einem Leichentuch eingewickelt beerdigt.), erfolgt der Transport mit Zinkeinlage im Tabut (traditioneller muslimischer Sarg) bis zum Bestimmungsort. Dort übergibt das Bestattungsunternehmen den Körper zusammen mit der Zinkeinlage der Familie, die dann weiter entschieden, wie der Verstorbene letzten Endes seine Ruhe findet.

KONTAKT

Drnda Internacional

Adresse:
Vuka Karadzica 12
12000 Pozarevac
Serbien

Serbien: +381 12 532 202 (Bereitschaftsdienst 24h)
Österreich +43 676 742 58 97
Deutschland +49 172 716 74 08
Schweiz +41 797 379 442

office@drnda.com
www.drnda.com

Transportkosten

Die Transportkosten für den Balkan betragen 0,5 Euro pro gefahrenem Kilometer (hin und zurück) vom Sterbeort zum Bestattungsort, einschließlich der Entfernung zum Konsulat in Orten ohne eigenes Konsulat. Trotz steigender Kraftstoffpreise bemüht sich Drnda Internacional, die Preise für die Überführung stabil zu halten, um den Hinterbliebenen den letzten Transport ihrer Angehörigen zu erschwinglichen Preisen ermöglichen zu können.

Zusätzlich zu den Transportkosten fallen Kosten für das Bestattungszubehör (Zinkeinlage, Sarg, Bettwäsche und religiöse Symbole) an, die von den Wünschen und der Auswahl der Familie abhängen. Dabei müssen die Dokumentengebühren von den Hinterbliebenen bezahlt werden. Die Kosten dafür variieren je nach Sterbeort. Das ausgewählte Bestattungsunternehmen informiert die Familie vor Beginn des Prozesses über die zu erwartenden Dokumentenkosten. Am Ende erhält man eine Gesamtrechnung.

Ableben im Urlaub

„Wenn jemand im Urlaub verstirbt, verlangen die örtlichen Behörden in der Regel eine Autopsie, um die Todesursache festzustellen. Dies ist der erste obligatorische Schritt. Die weiteren Schritte hängen von den Umständen ab, wie beispielsweise ob die verstorbene Person eine Reiseversicherung hatte und ob die Familie den Transport selbst organisiert.“, weiß Mihajlovic.

In manchen Fällen werden die Kosten von der Versicherungsgesellschaft übernommen. Aber auch hier hat das Bestattungsunternehmens Drnda Internacional Erleichterungen für ihre Kunden in petto.

Milan Mihajlovic. (FOTO: Drnda Internacional)

Bei Vorfällen in fernen Zielen kontaktieren wir unsere Partner vor Ort, um Unterstützung bei der Organisation der Leichenrückführung zu erhalten

Es ist traurige Realität, dass selbst in Zeiten, in denen die Menschen schon so viele finanzielle Sorgen plagen, der Abschied von einer geliebten Person zusätzliche finanzielle Lasten mit sich bringt. Doch den Wunsch, im Heimatland seine letzte Ruhestätte zu finden, kann man kaum jemandem verwehren.