Die Rezession belastet den österreichischen Arbeitsmarkt, mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 5,8 Prozent im Januar 2023. Experten erwarten keine schnelle Erholung.

Die österreichische Wirtschaft kämpft mit den Folgen einer Rezession, die sich deutlich auf den Arbeitsmarkt niederschlägt. Im Januar 2023 waren beim Arbeitsmarktservice (AMS) insgesamt 445.513 Menschen als arbeitslos registriert oder nahmen an Schulungsprogrammen teil. Diese Zahl teilt sich in 365.746 Arbeitslose und 79.767 Personen in Schulungen auf. Verglichen mit dem Januar des Vorjahres bedeutet dies einen Anstieg der Arbeitslosen- und Schulungsteilnehmerzahl um 5,8 Prozent oder 24.306 Personen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 8,6 Prozent.
Sektorale Entwicklungen
Besonders stark betroffen ist die Industrie, wo die Zahl der Arbeitslosen um 14,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr anstieg. Auch in anderen Sektoren wurden Zuwächse verzeichnet: Im Handel stieg die Arbeitslosigkeit um 8,4 Prozent, im Gesundheits- und Sozialwesen um 7,4 Prozent sowie in der Gastronomie und Beherbergung um 5,5 Prozent. Der Anstieg war bei der Arbeitskräfteüberlassung mit 0,2 Prozent jedoch minimal. Einzig im Baugewerbe sank die Zahl der Arbeitslosen um drei Prozent.
Keine kurzfristige Besserung
Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) betont, dass die angespannte Wirtschaftslage in Europa weiterhin entscheidend für den heimischen Arbeitsmarkt sei. Trotz der negativen Zahlen falle der Einfluss auf die Arbeitslosenquote jedoch weniger drastisch aus als in vorangegangenen Krisen. „Die Jänner-Arbeitslosenquote liegt um 0,7 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre“, teilte er mit. AMS-Vorständin Petra Draxl prognostiziert jedoch keine kurzfristige Erholung und sieht keinen Rückgang der Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten voraus.
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