Der leblose Körper einer erst wenige Tage alten Säuglings, namens Melek, wurde in einem Müllcontainer unweit der Klinik Favoriten gefunden. Die 30-jährige Mutter des Kindes steht unter dringendem Mordverdacht.
Ermittlung und Hintergründe
Der Horror-Fund wurde am Freitagmorgen gemacht, nachdem bereits seit Donnerstag eine großangelegte Suchaktion lief. Anlass für die Suche war das Verschwinden des Babys aus der neonatologischen Station der Klinik, das von einer Pflegekraft bemerkt worden war. Diese hatte umgehend Alarm geschlagen, was zur intensiven Fahndung führte.
Wie jetzt herauskam, wurde die Mutter von Anfang an von der Polizei verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden ihres Baby zu tun zu haben. In den Verhören gab sie schließlich den entscheidenden Hinweis, der zur Auffindung des Leichnams in einem Kunststoffmüllcontainer etwa 50 Meter entfernt von der Klinik führte.
Uneheliches Kind
Berichten zufolge lag dem Geschehen ein familiärer Konflikt zugrunde und keine Wochenbettdepression, wie anfangs vermutet wurde. Die 30-Jährige sprach von „familiären Problemen“ als Motiv für ihre Tat. Der Vater des Kindes, ein 28-jähriger Türke, soll in der Klinik emotional aufgebracht gesehen worden sein. Ihm und seinen Eltern wird nachgesagt, sie seien gegen das uneheliche Kind gewesen. Im Verwandtschaftskreis der Frau sei es bereits zuvor zu Spannungen gekommen.
Sicherheitsfragen und psychologische Untersuchung
Die Frage, wie die Mutter mit dem Kind das Krankenhaus unbemerkt verlassen konnte, wirft ein Licht auf mögliche Sicherheitslücken. Die Klinik, in der die Frühgeborenenstation mit verschlossenen Türen und bewachtem Zugang ausgestattet ist, verteidigte sich mit dem Hinweis, dass Patientinnen das Recht haben, sich frei zu bewegen. Da die Mutter bei vorherigen Gelegenheiten hinausgegangen war, um zu rauchen, blieb ihre einmalige Rückkehr ohne das Kind unbemerkt.
Kritik gibt es auch wegen der fehlenden Videoüberwachung aus Datenschutzgründen und der verzögerten Erweiterung der Suchradius, die anfangs nur das Klinikgelände umfasste.
Obduktionsergebnis
Das Obduktionsergebnis ergab, dass der Tod des Kindes nicht durch die Außentemperaturen, sondern durch stumpfe Gewalt gegen den Kopf verursacht wurde. Ob die Mutter aus einem psychischen Ausnahmezustand heraus oder in vollem Bewusstsein handelte, ist noch unklar. Sie befindet sich derzeit in Untersuchungshaft, und ein Gutachter soll ihre psychische Verfassung prüfen. Die Staatsanwaltschaft ist nun für den Fall zuständig.
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