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Baby in Mülltonne: Horror-Geständnis der Mutter

FOTO: iStock/Evgeniya Photography
FOTO: iStock/Evgeniya Photography

In Wien sorgte ein erschütterndes Ereignis für Aufsehen: Ein gerade zehn Tage altes Baby, von seiner Mutter „Melek“ genannt, wurde tot in der Nähe der Klinik Favoriten gefunden.

Die 30-jährige Mutter steht unter Mordverdacht und befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Schon während der ersten Vernehmung gestand die Mutter die Tat, doch ein ausführlicheres Geständnis, das nun vorliegt, schockiert selbst erfahrene Ermittler.

Wollte Baby „loswerden“

Laut Berichten der „Krone“ begann alles mit einem fehlschlagenden Plan, ihr Kind in einem Plastiksack unbemerkt aus der Frühchenstation der Klinik Favoriten zu schmuggeln – um es „loszuwerden“. Das Baby begann, auf der Straße vor dem Klinikgelände, jedoch zu weinen, was Passanten aufmerksam machte. In Panik, gab die Mutter an, versuchte sie das Kind zu erwürgen, doch es hörte nicht auf zu weinen und kämpfte um sein Leben: „Da bin ich in Panik geraten, und ich schleuderte sie dreimal zu Boden, bis sie nicht mehr weinte. Und dann warf ich sie in einen Mistkübel“.

Tödliche Kopfverletzungen

Ihr Plan, den Körper durch einen Müllwagen unentdeckt fortschaffen zu lassen, schlug fehl. Stattdessen behauptete sie zunächst, das Baby sei während einer Zigarettenpause entführt worden. Später änderte sie die Geschichte zu einer angeblichen „Schenkung“ des Kindes an eine Reinigungskraft. Erst nach weiteren Untersuchungen gestand sie die volle Tragweite ihrer Tat. Die Gerichtsmedizin bestätigte, dass Melek an einem Schädel-Hirn-Trauma gestorben war.

Familiärer Druck

Die Mutter beschreibt in ihrem Geständnis, dass sie ihr Kind „abgöttisch geliebt“ habe und nun „fürchterlich“ trauere. Weiter erklärte sie, dass der Leistungsdruck ihrer türkischen Familie und die Rebellion dagegen – mit Tattoos und Arbeitslosigkeit – eine Rolle in ihrem Handeln spielten.

Verlobung mit „Traumprinzen“

Vor drei Jahren traf sie einen türkischstämmigen Barkeeper, den sie als ihren „Traumprinzen“ bezeichnete. Trotz seiner wiederholten Untreue verlobten sich beide 2022 in einer großen Feier mit dem gemeinsamen Wunsch nach „ganz vielen Kindern“. Doch die anfängliche Freundschaft der Familien kippte nach einem Streit mi dem Verlobten und das Pärchen konnte sich nur noch heimlich treffen. Dieses Jahr wurde sie schließlich schwanger. Während ihr Verlobter „vor Glück geweint“ habe, beschloss die Frau eine Abtreibung „in Eigenregie“. Da sich die Frau aber bereits im vierten Schwangerschaftsmonat befand, war diese „leider“ nicht mehr möglich.

Während einem AMS-Kurs kam es schließlich zu einem medizinischen Notfall und sie wurde mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht. Ihrer Familie erzählte sie etwas von einer Krebsoperation um die Schwangerschaft zu verschleiern.

Frühchen Melek entwickelte sich gut

Zwei Tage später, am 14. November 2024, erblickte die kleine Melek das Licht der Welt. Sie wog knapp zwei Kilogramm und war 43 Zentimeter groß. Da sie einen Monat zu früh geboren wurde, kamen Mutter und Kind auf eine Spezialstation, wo das Mädchen mithilfe einer Maschine medizinisch versorgt wurde. In einem schockierenden Geständnis gab die Mutter an, sie habe häufig mit ihrem Kind gekuschelt, jedoch einmal auch „das Gerät, an dem sie hing, abgedreht“, aber „mein Kind atmete ganz normal weiter“. Der Vater des Kindes soll sie und Melek regelmäßig besucht und eine gemeinsame, glückliche Zukunft in Aussicht gestellt haben. Doch das, so die 30-Jährige, „prallte an mir ab“.

Die Verzweiflung der Mutter erreichte einen Höhepunkt, als die Ärzte ihr mitteilten, dass die kleine Melek sich gut entwickle und bald nach Hause könnte. Verzweifelt über die Aussicht, dies ihrer Familie erklären zu müssen, und weil sie nicht wusste wo sie mit dem Baby hin sollte, fasste sie den tragischen Entschluss: „Sie muss weg.“ Nach dem mutmaßlichen Verbrechen wollen beide Familien und ihr Verlobter nichts mehr mit der 30-Jährigen zu tun haben. Auf die Frage, warum sie das Kind nicht zur Adoption freigab, antwortete sie, dass sie nicht wollte, dass ihr Kind „Fremden gehört.“

Der Fall sorgt weiterhin für Betroffenheit und wirft viele Fragen auf, sowohl innerhalb der betroffenen Familien als auch in der breiteren Öffentlichkeit.