Start News Chronik
Vertrauensbruch

Banker plündert Bankschließfächer, um Hochzeit zu planen

Tresor-Bank-Raub
(Foto: iStock)

Ein ehemaliger Mitarbeiter einer Bank in Essen (Deutschland) hat seine Position ausgenutzt und Kundentresore ausgeraubt. Die Beute: Bargeld, Gold und Schmuck im Gesamtwert von rund 1,5 Millionen Euro. Vor dem Landgericht Essen gestand der 30-Jahrige nun sein Vorgehen, das er zunachst mit finanzieller Not begrundete – ein vermeintlich kostspieliges Hochzeitsfest stand an. Doch im Verlauf der kriminellen Handlungen wich das Motiv der Not einer grenzenlosen Gier.

Der Beginn einer strafbaren Handlung

Das Strafverfahren gegen den Angestellten hat am Montag zur Aufklärung des ungewöhnlichen Falls beigetragen. Der Angeklagte berichtete von der Notwendigkeit, die anstehende Hochzeit finanzieren zu müssen, was den ersten Anstoß zu seinen Taten gab. Nach dem ersten erfolgreichen Einbruch in die Tresore seiner Arbeitgeberbank wurde er zunehmend habgieriger. Er brach insgesamt zwölf Schließfächer auf, wobei er die Türen fast immer mit einem Brecheisen – im Volksmund auch als „Pajser“ bekannt – gewaltsam öffnete. Danach schloss er sie mit Superkleber, um den Eingriff zu vertuschen.

Erst im März 2022 fiel einer der geschädigten Kunden auf, dass sich sein Schließfach nicht mehr offnen lieb. Schnell war der Verdacht beim jetzt Angeklagten, der jedoch in einer ersten Reaktion den Kunden bezichtigte, was zu dessen vorübergehender Inhaftierung für drei Wochen führte. Später versuchte der Bankangestellte, den Verdacht auf einen Auszubildenden zu lenken, den er fälschlicherweise als Komplizen darstellte.

Das Kartenhaus stürzt ein

Die verzweifelten Bemühungen des Angestellten, seine kriminellen Handlungen zu verschleiern, waren letztlich erfolglos. „Mein Kartenhaus war in Gefahr zu fallen“, gestand der Angeklagte vor Gericht. „Ich wollte das um jeden Preis verhindern.“ Doch die Wahrheit kam ans Licht, und das metaphorische Kartenhaus fiel zusammen.

Die Konsequenzen des Handelns

Vor Gericht wurde bekannt, dass ein Grobteil der gestohlenen Werte sichergestellt und zurückgegeben werden konnte. Dem Mann drohen nun drei bis dreieinhalb Jahre Haft – ein Strafmaß, das bereits zu Beginn des Verfahrens im Falle eines vollumfänglichen Geständnisses in Aussicht gestellt wurde. Das Urteil soll im kommenden April gefallt werden.