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Verkehrsrevolution

Big Brother im Verkehr: Neue Kameras bestrafen Fahrer automatisch

(FOTO: iStock)

Die Zukunft des städtischen Verkehrs könnte schon bald in den Händen von Kameras und Software liegen. Eine geplante Änderung der Straßenverkehrsordnung könnte die Einführung der elektronischen Zufahrtskontrolle beschleunigen, ein System, das die Durchsetzung von Fahrverboten in den Innenstädten revolutionieren könnte.

Das Prinzip ist einfach, aber effektiv: Kameras erfassen jedes Fahrzeug, das eine kontrollierte Zone betritt. Eine spezialisierte Software analysiert die Aufnahmen in Echtzeit und identifiziert die Kennzeichen der Fahrzeuge. Fahrzeuge, die berechtigt sind, die Zone zu betreten, werden erkannt und dürfen passieren. Aber wehe dem, der sich unerlaubt hineinwagt: Die Software erkennt den Verstoß und generiert automatisch eine Verwaltungsstrafe.

Die elektronische Kontrolle ist effektiver, entlastet die Polizei und die Steuerzahler“, erklärt Martin Hajart, Verkehrsreferent der Stadt Linz und Mitglied der ÖVP. Bislang musste die Polizei stichprobenartige Kontrollen durchführen, um sicherzustellen, dass die Fahrverbote eingehalten werden. Mit der elektronischen Zufahrtskontrolle könnte diese Aufgabe weitgehend automatisiert werden.

Viele Städte interessiert

Die Einführung des Systems ist Teil eines breiteren Plans zur Verbesserung des städtischen Verkehrs. Im Herbst 2024 soll der Linzer Hauptplatz autofrei werden, und die elektronische Zufahrtskontrolle könnte bis dahin bereits in Betrieb sein. „Damit will man die elektronische Zufahrtskontrolle in der Inneren Stadt in Wien implementieren“, so Hajart.

Die Unterstützung für die Änderung der Straßenverkehrsordnung ist breit gefächert: 24 Städte in ganz Österreich, darunter Wien, Graz, Salzburg, St. Pölten, Linz, Bregenz und Innsbruck, haben sich dafür ausgesprochen. Auch kleinere Städte wie Braunau, Leonding und Ried im Innkreis sind interessiert.

Trotz der weitreichenden Auswirkungen besteht laut Hajart kein Grund zur Sorge, dass die elektronische Zufahrtskontrolle ein erster Schritt zur Einführung einer Bezahl-Maut für Innenstädte sein könnte. „Das ist trotzdem auch weiterhin überhaupt kein Thema“, betont er. Vielmehr gehe es darum, die Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen und die Verkehrsbelastung zu reduzieren.

Für die Autofahrer bedeutet das: Augen auf und Vorsicht bei der Einfahrt in die Innenstädte. Denn Big Brother könnte schon bald zuschauen.