Die EMA bestätigte am Mittwoch offiziell Blutgerinnsel im Gehirn als Nebenwirkung der AstraZeneca-Impfung. Das Nationale Impfgremium hat bereits darauf reagiert.
Insgesamt sind nach mehr als 25 Millionen verabreichten Impfungen mit AstraZeneca in der EU und Großbritannien 62 Fälle von solchen Hirnvenenthrombosen – also Blutgerinnseln im Gehirn – bekannt geworden. Für 18 Patienten davon endete das tödlich. Daher haben Experten der EMA die Berichte über die seltenen Komplikationen nochmals eingehend analysiert. Am Mittwoch gab die Arzneimittelbehörde schließlich offiziell einen Zusammenhang zwischen dem AstraZeneca-Vakzin und den seltenen Thrombosen bekannt.
Was bedeutet das für das Vakzin?
Die Hirnvenenthrombosen sollen künftig als „sehr seltene Nebenwirkung“ des Vakzins in allen beiliegenden Broschüren gelistet, sowie medizinisches Personal proaktiv darüber informiert werden. An der Empfehlung der Arzneimittelagentur ändert das aber nichts: „Covid-19 ist eine sehr gefährliche Krankheit und verursacht jeden Tag tausende Todesfälle in der Europäischen Union“, erklärte EMA-Chefin Emer Cooke im Rahmen der Pressekonferenz am Mittwoch. Das Thromboserisiko sei mit etwa 1:100.000 sehr gering, weshalb der Nutzen des AstraZeneca-Vakzins weiterhin die Risken überwiege.
Symptome einer Thrombose
Alle zugelassenen Corona-Impfstoffe seien sicher, betont die EMA. Gleichzeitig sei es aber auch wichtig, im Falle einer solchen Nebenwirkung sofort einen Arzt anzurufen, da mit einer frühzeitig erkannten Thrombose Komplikationen vorbeugen kann. Symptome dafür sind laut EMA: Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwellungen an den Beinen, anhaltende Bauchschmerzen, schlimme und anhaltende Kopfschmerzen sowie Beeinträchtigungen des Sehvermögens. Zudem können sich knapp unterhalb der Einstichstelle der Impfnadel kleine Bluttröpfchen unter der Haut ansammeln.
Das passiert nun in Österreich
Am späten Abend reagierte auch das Nationale Impfgremium in Österreich auf diese Neuevaluierung des Impfstoffes. In einer Stellungnahme erklärten die Experten, dass keine spezifischen Risikofaktoren identifiziert werden konnten, welche die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten derartiger Komplikationen erhöhen.
Weil die Vorfälle in der Zwischenzeit aber genaustens analysiert und die EMA auch Kriterien zur frühzeitigen Erkennung sowie Therapie erstellt hat, hält man auch hierzulande an der bereits früher ausgesprochenen Empfehlung fest. Heißt konkret: „Derzeit soll das Impfprogramm in Österreich unter Berücksichtigung der epidemiologischen Situation und der verfügbaren Impfstoffe unverändert weitergeführt werden“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.
Quellen und Links:
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