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DAX Prognose 2019 und die deutsche Autobranche

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Das Jahr 2018 war für Aktienbesitzer in Deutschland nicht das erfolgreichste. So sanken die Kurse der meisten Unternehmen aus dem Deutschen Aktien Index (DAX) im Vergleich zum Vorjahr weit nach unten. Das Jahr 2019 hat dagegen bisher deutlich steigende Kurse gesehen.

In den vergangenen Jahren waren vor allem die Aktien der deutschen Autohersteller ein Zugpferd des Index. Doch haben gerade Firmen wie Daimler und VW in letzter Zeit stark geschwächelt. Wie also sieht die Prognose für das gesamte Jahr 2019 aus und welche Entwicklung kann die deutsche Automobilindustrie erwarten? Wir haben für Sie einen genauen Blick auf den Markt geworfen.

DAX Prognose für das Gesamtjahr

Prognosen zur Entwicklung des Deutschen Aktien Index gibt es wie Sand am Meer. So veröffentlicht quasi jedes Kreditinstitut eigene Prognosen zur Entwicklung. Auch Investmentgesellschaften und Wirtschaftswissenschaftler halten sich bei Prognosen alles andere als zurück. Doch wo sehen die Experten den Index am Ende des Jahres genau? Folgt man den Prognosen der großen Banken, so wird der DAX sich bis Ende des Jahres voraussichtlich auf ein Niveau von 12.000 Punkten eingependelt haben. Hierbei handelt es sich freilich nur um einen Durchschnittswert. So liegen einige Prognosen über diesem und andere Prognosen wiederum unter diesem Wert. Unter dem Strich bleibt aber festzuhalten, dass die Experten von einem deutlich geringeren Wert als noch Ende 2018 ausgehen. So hatten sie für Ende des vergangenen Jahres noch etwa 14.000 Punkte vorausgesagt. Erreicht wurde diese hohe Marke freilich nicht, lag der Index doch Ende des Jahres bei gerade einmal rund 11.000 Punkten und damit ganze 3.000 Punkte unter der anvisierten Marke.

Es bleibt also abzuwarten, inwieweit sich die zuversichtlichen Prognosen der Experten wirklich erfüllen werden. So ist es alles andere als sicher, dass der DAX auch wirklich diese Höhe erreicht. Derzeit liegt der Index zwar bei rund 12.000 Punkten, es folgen aber wie jedes Jahr ab Mai zunächst eher schwache Börsenmonate.

Autoindustrie im Fokus

Im Fokus steht dabei in Deutschland ohne Zweifel die Autoindustrie. Sie macht einen bedeutenden Teil der deutschen Wirtschaft aus und hat großen Anteil an der wirtschaftlichen Potenz des Landes. So arbeiten in der Automobilindustrie derzeit rund 835.000 Menschen. Der durch die Branche erzielte Jahresumsatz liegt dabei bei stolzen 426,2 Mrd. Euro. Damit trägt die Industrie stark zur gesamten deutschen Wirtschaft bei.

Sie steht jedoch gerade in den vergangenen Monaten stark unter Druck. So sind die Aktienkurse der großen Firmen Daimler, BMW und VW stark gesunken. Während der Absturz der VW-Aktie vor allem mit der Dieselaffäre erklärt werden kann, ist die Erklärung für den Kursfall der anderen Produzenten komplexer. So scheinen gleich mehrere Faktoren die Autoindustrie zu belasten. Doch welche genau sind das?

  1. Sinkende Nachfrage aus China

Einer der wohl wichtigsten Gründe für die sinkenden Aktienkurse der Autofirmen ist die sinkende Nachfrage aus dem Reich der Mitte. So war China gerade in den vergangenen Jahren einer der wichtigsten Merke für Premiumfahrzeuge aus Deutschland. Der chinesische Markt ist aber auch von anderen Anbietern erkannt worden, die den deutschen Firmen nun Konkurrenz machen und sich Marktanteile sichern. Daneben konkurrieren die deutschen Produzenten untereinander. Darüber hinaus scheint der chinesische Markt kein weiteres Wachstum mehr generieren zu können, wodurch weniger Wagen als in den Jahren zuvor verkauft werden dürften.

  1. US-Zollpolitik

Ein weiterer Faktor, der belastet, sind die Zölle, die von den USA erhoben werden. So produziert unter anderem Daimler in Amerika. Der Export aus dem Land belastet daher die Bilanz des Autoherstellers, da viele Premiumfahrzeuge in der Produktion deutlich teurer werden. Auch können Wagen, die in die USA verkauft, aber nicht dort produziert werden, mit weniger Gewinn verkauft werden. So werden auch bei der Einfuhr in das Land hohe Zölle fällig. Diese Politik scheint dabei durch Präsident Trump erst am Anfang zu stehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Zollpolitik des Landes in der Zukunft weiterentwickelt.

  1. Die gesamtdeutsche Wirtschaft

Ein dritter wichtiger Faktor dürfte daneben noch die deutsche Wirtschaft an sich sein. So befindet sich diese zwar seit mehreren Jahren im Aufschwung, dieser könnte aber nun erstmals zum Stillstand kommen. So sagen Experten voraus, dass die Wirtschaft in Deutschland sich in den kommenden Jahren deutlich schlechter entwickeln dürfte. So werden Wachstumsraten von gerade einmal 0,5 Prozent vorhergesagt, was deutlich unter der Entwicklung der vergangenen Jahre liegt. Dies dürfte sich nicht zuletzt durch geringe Konsumausgaben der privaten Haushalte erklären. Diese kaufen also weniger Produkte und damit auch weniger Autos, was sich wiederum in der Bilanz der Autokonzerne bemerkbar machten, dürfte.

  1. Die Elektromobilität

Ein vierter und letzter gewichtiger Faktor, der deutsche Autokonzerne bedroht, dürfte außerdem die Elektromobilität sein. So sagen Prognosen voraus, dass der Anteil der Elektromobilität in den kommenden Jahren immer weiter ansteigen wird. Bei dieser Schlüsseltechnologie, die den Klimawandel stoppen soll, sind deutsche Autobauer aber nicht unbedingt die weltweiten Pioniere. So sind andere Firmen wie etwa Tesla aus den USA oder Hyundai aus Japan hier deutlich besser aufgestellt. VW hat darauf reagiert und verkündet, in Zukunft ganz auf E-Mobilität zu setzen. Eine solche Umstellung dürfte aber mehrere Jahre Zeit kosten, bis sie erfolgt ist. Bis dahin dürften die deutschen Autobauer zu den Nachzüglern in Sachen E-Auto zählen. Dies dürfte die Umsätze weiter belasten, da in Zukunft weniger klassische Verbrenner gekauft werden dürften.

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Gehören Aktien von VW, BMW und Co. in Ihr Depot?

Zum momentanen Zeitpunkt sind die Aktien deutscher Autobauer als sehr volatil einzuschätzen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sein Depot also lieber mit stabileren Aktien füllen. Einen Vergleich der besten Aktiendepots finden Sie außerdem auf https://www.aktien.net/depot-vergleich/.

Fazit: DAX Prognosen fraglich, schwere Zeiten für Autobauer

Alles in allem lässt sich festhalten, dass der Deutsche Aktien Index sich in den kommenden Jahren schwertun dürfte. Zwar sagen die Prognosen einen Wert für Ende des Jahres 2019 von rund 12.000 Punkten voraus, es ist aber fraglich, ob dieser Wert tatsächlich erreicht wird. So lagen die Experten bei der Prognose für das Jahr 2018 bereits 3.000 Punkte neben der Zielmarke. Daneben scheint es für die deutsche Wirtschaft an sich ein schweres Jahr zu werden.

Diese Feststellung gilt dabei vor allem für die Autoindustrie. So haben Firmen wie BMW, VW und Daimler mit gleich mehreren Problemen zu kämpfen. Neben der sinkenden Nachfrage aus China sind dies die Zollpolitik der USA, die schwache deutsche Wirtschaft und die E-Mobilität. Es bleibt daher abzuwarten, wie sich die Aktien der Autobauer entwickeln und ob sie es schaffen, den negativen Trend wieder umzukehren.