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UMWELTSCHUTZ

Der Preis der Klebeaktionen: Kollateralschäden inkludiert

(FOTO: Die Letzte Generation)
(FOTO: Die Letzte Generation)

Nach einer Klebeaktion am Mittwoch regen sich erneut Vorwürfe gegenüber der Umweltschutzgruppe „Die Letzte Generation“. Ein Rettungsfahrzeug soll durch die Proteste am Verteilerkreis Favoriten blockiert worden sein. Dadurch verstarb ein Mann, vor dem Eintreffen des Einsatzwagens. Nun regen sich erneut Diskussionen über Rettungsgassen, das Versagen der Regierung und den Sinn von Klebeaktionen.

KOMMENTAR

Wiener FPÖ-Chef und Stadtrat Dominik Nepp nennt sie Klimaterroristen, die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner rät zu „gesundem Menschenverstand„, der „bei diesen Aktivisten und ihren Unterstützern offenbar nicht mehr vorhanden“ ist und die Autofahrer werden ihrerseits aktiv und zerren die Umweltaktivisten mittlerweile von der Fahrbahn.

Aus allen Ecken regt sich Widerstand gegen die selbsternannten Verfechter der Rechte von Mutter Natur. Einige raten zur gesetzlichen Verschärfungen, andere zur körperlichen Gewalt und viele wollen einfach nur noch normal mit dem Auto in die Arbeit fahren. Davon lassen sich die Umweltschützer allerdings nicht abhalten. Und schätzungsweise ist das genau der Weg den sie auch einschlagen wollen.

Ein Bewusstsein für die Umwelt zu schaffen ist das vornehmliche Ziel der „Letzten Generation“. Doch im Grunde interessiert das den Otto Normalverbraucher recht wenig. Nicht aus Boshaftigkeit, nicht aus Egoismus und nicht aus Desinteresse. Es ist der schier Wille in Zeiten der Inflation und Teuerungen etwas zu Essen auf den Tisch zu bringen, Schulbücher und Kleidung für seine Kinder zu kaufen und vielleicht auch mal nach dem teureren Joghurt im Kühlregal greifen zu dürfen. Ein Überlebenswille, der gerade keinen Platz für die Belange der Natur lässt, hat bei uns eingesetzt.

Klimaproteste vor der Pandemie

Man denke an die Klimaproteste vor der Pandemie. Alles schien in den richtigen Bahnen zu verlaufen: fridays for future, Greta Thunberg – alles wirklich gute Ansätze, die kurz auch die Ohren der erwachsenen Mittel- und Unterschichten erreichte und dann von der Pandemie einen mächtigen Paukenschlag erhalten hatte.

Man könnte den Klimaschutz auch als spielendes Kind bezeichnen: solange alles gut läuft, schenkt man ihm Aufmerksamkeit und bewundert seine Eigenständigkeit und Kreativität. Sobald dann die Rechnungen ins Haus flattern und man von der bürokratischen Realität eingeholt wird, wenden man sich naturgemäß den Dingen zu, die einen in der Welt der Erwachsenen beinahe täglich erschlagen.

Spendengelder und Inflation

Leider lässt unsere Gegenwart einen Fokus allein auf die Natur nicht mehr zu. Corona und Russland haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Was nicht wirklich ein Grund dafür ist, sich auf Fahrbahnen festzukleben, während einem die Miete von Spendengeldern bezahlt wird. Da erschließt sich die Frage: schlagen sich die Klimakleber denn überhaupt mit Inflation und der Teuerung rum oder ist ihnen das egal?

Das sind die Protestaktionen der “Klimakleber” im Mai

Quellen: ots NÖ, ots FPÖ

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.