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3. Verhandlungsrunde

Diese Mitarbeiter sollen bis zu 9 Prozent mehr Netto bekommen

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(FOTO: iStock/Max Zolotukhin)

Die dritte Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag der Metalltechnischen Industrie wurde von den Gewerkschaften einseitig abgebrochen. Die Arbeitgeberseite hat ihr Angebot erneut bestätigt und betont, dass durch das vorgeschlagene Angebot die Beschäftigten der Branche durchschnittlich sieben Prozent bis neun Prozent (niedrigere Löhne) netto mehr erhalten würden. Das bringt eine deutliche Kaufkraftstärkung. Gleichzeitig weist der Fachverband darauf hin, dass die Inflation aktuell auf 6 Prozent gesunken ist und weiter sinken wird. Die Branche befindet sich in einer Rezession mit Auftragseinbrüchen bis zu 30 Prozent bei einzelnen Betrieben. Die Wettbewerbsfähigkeit der exportorientierten Branche leidet derzeit massiv.

Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Die Realität ist: Wir können uns einen zu hohen Abschluss nicht leisten. Mich erreichen täglich Anrufe von Betrieben, die uns auffordern, vorsichtig zu agieren. In etlichen Unternehmen werden bereits Berechnungen angestellt, wie viele Arbeitsplätze aufgrund der Gewerkschaftsforderungen gefährdet sind. Wir haben ein gemeinsames Interesse: gesunde Betriebe, sichere Arbeitsplätze und gute Bezahlung. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdienen sehr gut, das Durchschnittsgehalt liegt bei jährlich über 70.000 Euro, der Durchschnittslohn bei über 50.000 Euro. Und wir werden natürlich etwas drauflegen. Aber der Abschluss muss das aktuelle Umfeld berücksichtigen.“

Verhandlungsrunde geht in die vierte Runde

Hinsichtlich der öffentlichen Auseinandersetzung fordert der Fachverband die Gewerkschaften zu einer Mäßigung in der Tonalität auf. „Eine aggressive Sprache den Arbeitgebern gegenüber wird in den sozialen Medien verstärkt und führt allgemein zu einer Polarisierung, die die tatsächliche Situation in den Betrieben nicht widerspiegelt. Im Gegenteil: in den Betrieben arbeiten alle an einem Strang. Das sollte auch im Mittelpunkt sozialpartnerschaftlicher Verhandlungen stehen“, so Knill abschließend.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 2. November statt.