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Wohnraumpolitik

Dieses Bundesland führt als Erstes die Leerstandsabgabe ein

Symbolfoto. (FOTO: iStock/Creativemarc/Santje09)
Symbolfoto. (FOTO: iStock/Creativemarc/Santje09)

In Kärnten stehen aktuell bis zu 53.000 Wohnungen leer. Ein Umstand, der nicht nur Wohnraumsuchende, sondern auch politische Entscheidungsträger zunehmend in Alarmbereitschaft versetzt. Ein neues Bundesgesetz könnte jedoch bald für eine Wende sorgen. Der Nationalrat hat beschlossen, dass Bundesländer eine Leerstandsabgabe erheben dürfen.

Schritt gegen Spekulation

Kärntens Wohnbaureferentin Gabi Schaunig (SPÖ) ist mit der Ausarbeitung eines entsprechenden Modells befasst, das noch vor Jahreswechsel stehen könnte. „Ein Modell zur Erfassung des Leerstandes soll praktikabel sein und den gewünschten Effekt erzielen“, betont Schaunig und verweist darauf, dass das neue Bundesgesetz zwar eine positive Entwicklung darstellt, jedoch nicht als Patentrezept gegen die allgemeine Wohnungsproblematik missverstanden werden darf. Die Dringlichkeit eines umfassenden Universalmietrechts mit effektiven Mietpreisregelungen, wie es von der Bundesregierung versprochen, aber noch nicht realisiert wurde, bleibt bestehen.

Vielschichtige Ursachen für Leerstände

Paul Perkonig, der Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer, zeichnet ein differenziertes Bild der Leerstandsproblematik in Kärnten. „Die Ursachen für Leerstand sind vielfältig und reichen von veralteter Bausubstanz über hohe Investitionskosten bis zu strukturellen Veränderungen und Spekulation“, erklärt Perkonig und plädiert dafür, insbesondere im ländlichen Raum die Revitalisierung von Immobilien stärker zu fördern. Eine solche Strategie könnte dazu beitragen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und den Leerstand nachhaltig zu reduzieren.