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Umweltschutz

FIX: Ab 2025 musst du für Dosengetränke 25 Cent mehr zahlen

(FOTO: iStock/Stockah)
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Ab dem ersten Tag des Jahres 2025 setzt Österreich ein klares Zeichen für den Umweltschutz: Ein Pfandsystem für Einweg-Getränkeverpackungen tritt in Kraft. Verbraucher werden 25 Cent zusätzlich beim Kauf von Flaschen und Dosen berappen, die sie jedoch bei der Rückgabe vollumfänglich zurückerhalten. Das System hat das ambitionierte Ziel, bis zum Jahr 2027 ganze 90 Prozent der verkauften Dosen und PET-Flaschen dem Recyclingkreislauf zuzuführen. Allerdings sorgt die Umsetzung, vor allem in Wien, noch für Kopfzerbrechen, und auch mögliche Sortimentseinschränkungen stehen im Raum.

Flexibilität bei der Rückgabe gefordert

Die Rücknahme der Getränkebehältnisse ist in jeglichem Laden möglich, der entsprechende Gebindegrößen führt. „Das bedingt, dass falls ein Geschäft ausschließlich 0,33 Liter Dosen offeriert, nur diese Dosen zurückgenommen werden müssen. Die Markenvielfalt ist hierbei irrelevant“, erklärt Margarete Gumprecht, Leiterin der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien. Eine Erleichterung gibt es für kleinere Geschäfte: Sie müssen nicht mehr zurücknehmen, als sie am Tag verkaufen.

Verschiedene Rückgabearten

Sowohl Automaten als manuelle Rücknahmen stehen als Option bereit. Größere Ketten, darunter Rewe, Hofer und Spar, setzen auf die technische Lösung der Automaten, die abhängig von der Lage der Filiale platziert werden. Hofer beispielsweise präferiert Standorte in der Nähe der Eingänge, um die Rückgabe so unkompliziert wie möglich zu gestalten. Spar wiederum blickt besorgt auf die räumlichen Kapazitäten einiger Märkte, besonders in Wien, wo Einschränkungen im Sortiment drohen könnten, um Platz für die Rückgabeautomaten zu schaffen, wie Nicole Berkmann, Sprecherin von Spar, betont. Rewe plant hingegen eine logistische Anpassung.

Herausforderung für kleine Händler

Für kleinere Händler bedeutet die Umstellung auf das Pfandsystem eine Herausforderung – finanziell wie räumlich. „Der Platz für die Zwischenlagerung bis zur Abholung ist oft begrenzt“, gibt Sepp Bitzinger zu bedenken, dessen Würstelstände künftig auch die verkauften Bierdosen zurücknehmen. Die Wirtschaftskammer Wien weist auf eine Kooperation mit Getränkegroßhändlern hin, die als alternative Abgabestelle dienen können. Um den Übergang zu erleichtern, springt das Klimaschutzministerium mit einer „handling fee“ ein, um Mehrkosten wie zusätzlichen Personalaufwand zu kompensieren.

Kommunikation und Aufklärung als Schlüssel zum Erfolg

Die erfolgreiche Einführung des Pfandsystems hängt nicht nur von finanziellen Anreizen ab, sondern auch von einer gezielten Aufklärung. Margarete Gumprecht konstatiert Verunsicherung gerade bei Kleinunternehmern, bedingt durch Informationsdefizite über die anstehenden Neuerungen. Abhilfe sollen Veranstaltungen der Wirtschaftskammer schaffen, die über die Pfandverordnung aufklären. Und auch die Konsumenten sollen über eine Kampagne informiert werden – vor allem darüber, dass Dosen und Flaschen nicht zerdrückt werden dürfen, um die Pfanderstattung zu gewährleisten.

Diese neue Initiative bedeutet eine große Veränderung, nicht nur für den Einzelhandel, sondern auch für die Gewohnheiten der Konsumenten.