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GESUNDHEIT

Gratis-Grippe-Impfung: So funktioniert die Aktion der Stadt Wien

Gratis-Grippe-Impfung (FOTO: iStock)

Schon bald wird sich diese überhaupt nicht harmlose Virusinfektion wieder zum Angriff auf die menschliche Gesundheit bereit machen. Wenn Corona nicht zurückgeht, ist das Beste, was wir für uns selbst tun können, uns gegen die Grippe impfen zu lassen, damit wir zumindest davor sicher geschützt sind.

Bis zu diesem Jahr hatte eine Grippeimpfung für viele unserer Mitbürger keine Priorität, denn sie entschieden sich für eine Prävention mittels Vitaminen, Mineralien und Vorsicht. Aufgrund der galoppierenden Corona-Epidemie allerdings hat der Herbstbeginn, der normalerweise auch die Grippesaison einläutet, das Bild vollkommen verändert. Im Bewusstsein, dass das gleichzeitige Auftreten zweier Virusinfektionen die gesundheitlichen Gefahren um ein Mehrfaches erhöht, warten die Menschen schon ungeduldig auf den Beginn des Impfprogramms. Dr. Milena Copanović, Allgemeinmedizinerin, sagt dazu:
„In Gesprächen mit Patienten stelle ich fest, dass sie Angst haben. Fast jeder hat in seinem Umfeld jemanden, der mit dem COVID-19-Virus zu kämpfen hatte, und nicht jeder Kampf war erfolgreich. Darum wollen die Menschen sich so effizient wie möglich schützen und erkundigen sich, neben der strengen Einhaltung der Schutzmaßnahmen gegen Corona, wann mit den Grippeimpfungen begonnen wird. Das Gesundheitssystem in Wien hat rechtzeitig reagiert und wir Ärzte haben uns bei der Ärztekammer um den Bezug kostenloser Impfstoffe beworben, die wir unseren Patienten dann auch kostenlos weitergeben. Ich finde das aus mehreren Gründen unter den aktuellen Bedingungen äußerst nützlich: Es wird ein Unterschied zwischen Influenza und Corona gemacht, denn wenn sich die Menschen nicht gegen die saisonale Grippe impfen lassen, dann werden alle, die daran erkranken, automatisch zu Corona-Verdachtsfällen. So aber entsteht bei Personen, die geimpft sind, der sehr berechtigte Verdacht, dass es sich um Corona handelt. Dieses System der logischen Eliminierung wird die Panik in der Bevölkerung vermindern und das Gesundheitssystem kann unter entspannteren Bedingungen arbeiten. Aufgrund all dessen rate ich meinen Patienten und allen Mitbürgern, vor allem den Risikogruppen, sich impfen zu lassen.“

Dr. Copanović: „Mit der Immunisierung wird ein Unterschied zwischen Grippe und Corona deutlich, und diese Vereinfachung hilft sowohl dem Gesundheitssystem als auch den Patienten.“

Gesundheitliche Risikogruppen:
• Kinder: Empfohlen wird die Impfung aller Kinder im Alter über sechs Monaten, vor allem, wenn sie Probleme mit den Atemwegen haben, z.B. aufgrund von Bronchialasthma oder irgendeiner Allergie (Hausstaub, Lebensmittel etc.) oder wenn sie bereits eine Lungenentzündung überstanden haben.
• Ältere Personen: Es ist klar, dass sich Personen im Alter über 60 Jahren weniger und weniger intensiv bewegen und dass ihr Immunsystem nachlässt. Allein deswegen haben sie ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.
• Chronisch Kranke: Personen, die an einer Herz- oder Lungenkrankheit oder einer Allergie leiden, Diabetiker und Patienten mit bösartigen Erkrankungen, die Strahlen- oder Chemotherapie erhalten, sollten sich aufgrund ihres schwachen Immunsystems mit einer Impfung vor Grippe schützen.
• Rekonvaleszenten: Patienten, die eine Operation hinter sich haben, sollten in der Rekonvaleszenzphase während der Risikomonate eine Impfung erhalten.
• Behinderte: Egal ob es sich um eine körperliche oder mentale Beeinträchtigung handelt, sind diese Personen verschiedenen Erkrankungen ausgesetzt, so auch der Grippe, und sollten sich schützen.
• Medizinisches und Hilfspersonal: Alle, die mit erkrankten Menschen in Berührung kommen, sind einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Das gilt auch für die Grippe, und daher ist eine Immunisierung wichtig.

In diesem Jahr wurde die Grippeimpfung für Kinder bundesweit in das Gratisprogramm aufgenommen.

Impfstellen
Schon bald sollte der Impfstoff in den Arztpraxen zur Verfügung stehen, sodass der Hausarzt eine mögliche Adresse ist. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Gesundheitsinstitutionen, in denen Bürger eine Grippeimpfung erhalten können: öffentliche Impfzentren, das Sanatorium Hera, medizinische und soziale Einrichtungen (Krankenhäuser, Pflegeheime, SeniorInnenheime, Betreutes Wohnen etc.), die ihrem Personal und ihren Klienten Gratisimpfungen anbieten.

Immunisierung von Kindern
In diesem Jahr wurden zum ersten Mal auch Grippeimpfungen für die Jüngsten auf Bundesebene in das Gratisprogramm aufgenommen. Für Kinder von zwei bis 18 Jahren gibt es eine nasale Impfung bzw. ein Nasenspray. Die Stadt Wien stellt im Rahmen dieser Kampagne zusätzlich auch eine Impfung für Kinder ab sechs Monaten zur Verfügung, ebenfalls kostenlos. Verabreichen werden sie die Kinderärzte, die am Programm der Gratisimmunisierung teilnehmen.
Kinder können abhängig von ihrem Alter an folgenden Orten geimpft werden: ab einem Alter von sechs Monaten beim Kinderarzt, ab sechs Jahren in den öffentlichen Impfzentren der Stadt Wien und ab zehn Jahren in den Impfambulanzen des Österreichischen Gesundheitskasse.

HINWEIS: Es wird erwartet, dass die Impfung für Kinder ab dem sechsten Lebensmonat ab Mitte Oktober zur Verfügung steht, während die Impfung in Form eines Nasensprays ab Mitte November vorrätig sein wird. Eltern sollten das bei der Terminvereinbarung berücksichtigen.

Wichtig!
Da es für die Immunisierung wichtig ist, einen Termin zu vereinbaren, reicht es, die Telefonnummer 1450 anzurufen oder sich im Online-Reservierungssystem auf der Seite www.impfservice.wien anzumelden. Zu dem Termin sind die E-Card, ein Lichtbildausweis und wenn möglich der ausgefüllte Impfbogen mitzubringen.

Kontakt:
Dr. Milena Copanović
Collmanngasse 5/6/1
1100 Wien
Telefon: 01 6880437

Vera Marjnaovic
Meine Berufung zur Journalistin entdeckte ich bereits als Sechzehnjährige während meiner Gymnasialzeit in Montenegro. Diesem Berufszweig bin ich seither treu geblieben. Nach meiner Ankunft in Wien widmete ich mich der Arbeit mit Mitgliedern der BKS-Gemeinschaft, wodurch ich tiefgreifende Einblicke in die Lebensgeschichten und sowohl die Triumphe als auch die Herausforderungen verschiedener Generationen gewann. Diese vielfältige Palette an Persönlichkeiten prägte meinen journalistischen Weg und festigte mein Engagement für soziale Themen.