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Premierministerin

Großvater trauert um tote Enkelin und Brnabic soll sich lustig machen 

(FOTO: Screenshot/ Instagram)

Inmitten der anhaltenden Kontroverse um den tragischen Tod der jungen Ana B. am 3. Mai in der Grundschule „Vladislav Ribnikar“ erhob Slobodan Radicevic, Großvater des Mädchens, schwere Vorwürfe gegen Premierministerin Ana Brnabic. In der Sendung „Utisak nedelje“ äußerte er sich entsetzt darüber, dass die Regierungschefin sich „über die Schmerzen der Familien der Opfer lustig gemacht“ habe.

Den Stein des Anstoßes bildet ein Foto, das Brnabic nach einem Protest gegen Gewalt gemeinsam mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic und dem Finanzminister Sinisa Mali aufnahm und in sozialen Netzwerken teilte. Sie verdreifachte das Bild und kommentierte es mit den Worten: „Es sind viel mehr von uns als letztes Mal. Bald werden wir auf der Gazela sein!“. Damit spielte sie darauf an, dass die Fotos vom Protest Fotomontagen seien und weniger Menschen daran teilgenommen hätten, als behauptet wird.

Slobodan Radicevic zeigte sich empört über das Verhalten der Premierministerin und bezog sich auf sie und ihre Amtskollegen als „drei großmäulige Hunde“, die sich über den Schmerz der Familien hinwegsetzten. „Es war ihnen nicht genug, dass nur drei solcher Hunde da waren, sie haben sich über unseren Schmerz lustig gemacht“, sagte Radicevic laut dem Nachrichtenportal N1.

Gefragt nach den Vorwürfen, erklärte Präsident Vucic, dass Brnabic die Familien der Opfer nicht beleidigt habe. Ihrer Darstellung zufolge sei das Foto als Metapher veröffentlicht worden, um den Führern der Opposition ihre Stärke zu demonstrieren. Vucic betonte weiterhin, dass das eigentliche Problem nicht darin bestehe, dass jemand ein Dieb sei, sondern dass jemand auf den Diebstahl hingewiesen habe.

Der Fall zeigt einmal mehr, wie sensibel die öffentliche Meinung auf Äußerungen und Handlungen von Politikern reagiert, insbesondere in Zeiten tragischer Ereignisse. Die Debatte um das Foto, das von der Premierministerin veröffentlicht wurde, lenkt jedoch von der drängenden Frage ab, wie Gewalt und ihre Folgen in der Gesellschaft bekämpft werden können.