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Fussball-Derby

Hajduk Split drohen drakonische Strafen

HAJDUK_SPLIT_DINAMO
(FOTO: X/@hooliganscz1999)

Die Aufarbeitung der erschreckenden Szenen beim Fussball-Derby zwischen Hajduk Split und Dinamo Zagreb im Halbfinale des kroatischen Pokals, die sich am vergangenen Abend auf dem Poljud-Stadion in Split (Kroatien) abspielten, ist in vollem Gange. Nach dem Schlusspfiff des als „ewiges Derby“ bekannten Spiels sturmten aufgebrachte Fans des Heimvereins das Spielfeld und sorgten fur Chaos, indem sie Gegenstande warfen und Sicherheitskrafte herausforderten. Diese Vorfalle konnten nun ernsthafte Konsequenzen fur den kroatischen Traditionsverein nach sich ziehen.

Die Frustration der Hajduk-Anhänger nach der zweiten Niederlage gegen den Erzrivalen binnen weniger Tage entlud sich in tumultartigen Szenen. Der offizielle Spielbericht, der insbesondere die Verwendung von Video-Assist-Technologie (VAR) und die Überprüfung der Sportlegitimationen der Spieler hervorhebt, verzeichnete einen Spielunterbruch in der 51. Minute wegen Wurfgeschossen auf das Spielfeld. Der Bericht kündigte zudem eine detaillierte Analyse des Verhaltens der Fans an, die der Sicherheitsbeauftragte des kroatischen Fußballverbands (HNS) vornehmen wird.

Sanktionen am Horizont

In der kroatischen Presse wird bereits heftig über mögliche Strafen diskutiert. Alan Klakocar, ein Disziplinarbeauftragter, wird in diesem Kontext oft erwähnt; ihm wird nachgesagt, dass er in diesem Fall wohl keine Milde walten lassen wird. Das aktuelle Disziplinarreglement sieht für solche schwerwiegenden Vergehen bis zu fünf Heimspiele vor leeren Rängen vor – eine Strafe, die die Atmosphäre im Stadion und die Einnahmen des Vereins gravierend schmälern würde. Laut Regelwerk dürften nur 100 Personen, darunter Vereinsmitarbeiter, Medienschaffende und Vertreter des Fußballverbands, diese Spiele dann live im Stadion verfolgen.

Keine Premiere für Hajduk

Sollte es zu einem Geisterspiel kommen, wäre dies nicht das erste Mal für den Verein aus Split. Bereits im Jahr 2018 musste Hajduk mehrere Partien unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestreiten. Die damaligen Sanktionen waren eine Reaktion auf gewalttätige Vorfälle der eigenen Anhänger, der berüchtigten Torcida. Neben einer drohenden Spielsperre wird auch eine finanzielle Strafe für Hajduk Split erwartet, deren Höhe noch festgelegt werden muss.

Die Diskussionen über die angemessenen Konsequenzen für das Fehlverhalten der Fans laufen auf Hochtouren. Der kroatische Fußball steht erneut im Schatten von Gewalt – ein Bild, das weder dem Sport noch seiner Anhängerschaft gerecht wird. Der Bericht des Sicherheitsbeauftragten wird mit Spannung erwartet und könnte richtungsweisend für den Umgang mit derartigen Vorfällen in der Zukunft sein.