Ein neues Gesetz sorgt in Indonesien für Aufsehen: ab 2025 wird der Sex außerhalb der Ehe strafbar und auch eine unverheiratete Lebensgemeinschaft ist nicht zulässig. Dieses Gesetz betrifft nicht nur die indonesischen Staatsbürger:innen, sondern auch die jährlich Millionen von Touristen, die vor allem die Insel Bali besuchen. Bei Zuwiderhandlung droht eine Gefängnisstrafe.
Indonesien hat ein umstrittenes Gesetz verabschiedet, das Sex außerhalb der Ehe unter Strafe stellt und unverheirateten Paaren das Zusammenleben untersagt. Die Strafen sind hart – ein Jahr Gefängnis für Sex außerhalb der Ehe und sechs Monate Haft für das Zusammenleben ohne Trauschein.
Ab 2025 gültig
Das Gesetz gilt ab dem Jahr 2025 für alle – sowohl Staatsbürger als auch Touristen. Letztere lockt das Land jährlich mit seinen weißen Stränden, Regenwäldern, beeindruckenden Insel-Archipele und kulinarischen Angeboten, wie wilden Partys und Garküchen. Vor der Corona-Pandemie verzeichnete Indonesien im Jahr 2019 über 16 Millionen Besucher, von denen die meisten die beliebte Insel Bali besuchten.
Die Verabschiedung des Gesetzes war von Protesten begleitet. Bereits im Jahr 2019 gab es einen ähnlichen Gesetzesentwurf, der jedoch nach Massenprotesten verschoben wurde. Die internationale Gemeinschaft hat sich empört geäußert und das neue Gesetz als Verletzung der Bürgerrechte angeprangert.
„rechtsverletzende Katastrophe“
Phil Robertson, stellvertretender Asien-Direktor der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“, nimmt kein Blatt vor den Mund: „Das Gesetz ist eine rechtsverletzende Katastrophe,“ sagt er. Trotzdem sollten Touristen, die keine Beschwerde eines Familienmitglieds befürchten müssen, im Urlaub mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin keine Probleme haben. Bei Beziehungen mit Einheimischen hingegen sollte man vorsichtig sein.
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