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KAMPF GEGEN PANDEMIE

Infektiologin Markotić: „Kurze Maßnahmen können helfen, lange machen Corona-müde“

(FOTO: bfm.hr)

Der lang andauernde strenge Lockdown in Kroatien habe nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt, kommentierte die Direktorin der Zagreber Klinik für Infektionskrankheiten „Dr. Fran Mihaljević“, Alemka Markotić.

Wie auch hierzulande steigen die Corona-Zahlen in Kroatien seit Anfang Februar merklich. In einigen Teilen des Landes wurden bereits lokale Maßnahmen ergriffen. Der Krisenstab warnte in den letzten Tagen ebenfalls davor, dass landesweite Verschärfungen nicht ausgeschlossen werden könnten.

„Zum richtigen Zeitpunkt können kurzfristige Corona-Maßnahmen helfen, langfristige führen zu Erschöpfung. Wir haben gesehen, dass Kroatien nach allen Parametern zu den Ländern gehört, die besser zurechtgekommen sind und versucht haben, Maßnahmen auszugleichen. Im Gegensatz dazu stehen einige Ländern, die seit Monaten auf strenge Maßnahmen zurückgreifen und keine angemessene Wirkung erzielt haben“, erklärte Markotić im Interview für den kroatischen Staatssender HRT.

Allerdings gebe es kein universales Rezept, vielmehr müsse man die individuelle Situation im jeweiligen Land beobachten und anhand einiger spezifischen Eigenschaften entscheiden. Dazu zähle laut der Expertin etwa das Klima.

Impfen in Serbien?
Innerhalb von nur 72 Stunden wurden in Serbien mehr als 22.000 ausländische Staatsbürger gegen das Coronavirus geimpft. Die Impfwilligen folgten dem Angebot der Serbischen Wirtschaftskammer oder meldeten sich selbst via Online-Portal an. Auf die Frage, ob sie die Reise kroatischer Staatsbürger zur Impfung nach Serbien unterstützt, sagte Markotić, dass dies davon abhängt, mit welchem ​​Impfstoff sie geimpft werden.

„Es ist sehr wichtig, dass wir mit Impfstoffen geimpft werden, die alle Kontrollen bestanden haben, sei es auf der Ebene der EMA oder der US-amerikanischen Food and Drug Administration. Wenn Menschen einen solchen geprüften Impfstoff inklusive eines Zertifikats außerhalb ihres Landes erhalten können, ist das gut. Alles andere wäre ein Risiko“, sagte Markotic.