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"HELD UND KEIN VERBRECHER"

Internet-Verehrer engagieren Anwalt für Mörder von Split

(FOTOS: Screenshots)

Die brutalen Morde auf offener Straße von vergangenem Wochenende erschüttern nicht nur Kroatien. Verdächtigt wird ein 25-jähriger Einheimischer, der von tausenden Usern im Netz als Held verehrt wird.

Inmitten des Zentrums der beliebten Urlaubsdestination Split kam es am Samstagnachmittag zu einer Bluttat. Filip Z. feuert mit einer Kalaschnikow auf drei Menschen, wovon zwei sofort ihren Verletzungen erlagen. Das dritte Opfer verstarb im Krankenhaus. Während seines Mordfeldzuges soll der 25-Jährige „Ich werde auch alle töten!“ geschrien haben. Wenig später wurde Z. festgenommen und befindet sich seither in U-Haft.

Bei den drei Opfern handelt es sich um polizeilich bekannte Personen, die mehrere Anzeigen wegen Drogen und Gewaltdelikten vorzuweisen hatten. Der junge Verdächtige habe laut kroatischen Medien die drei Männer gezielt töten wollen, da diese seinem Bruder bzw. seiner ganzen Familie gedroht haben sollen. Wie „Slobodna Dalmacija“ berichtet, ging es dabei um Geldschulden und Drogen.

„Held und kein Verbrecher“
Das Thema „Mörder von Split“ ist seit Tagen eines der aktuellsten Gesprächsthemen in Kroatien. Im Stundentakt erreichen die Öffentlichkeit neue Details zur Tat. Gleichzeitig kam es zu einer großen Solidarisierungsbewegung auf Facebook. (KOSMO berichtete)

Die eigens gegründete Gruppe „Filip Z. – Held und kein Verbrecher“ zählt mittlerweile tausende Mitglieder, die dort ihre Sympathie und Solidarität für den Verdächtigen im großen Stile ausdrücken. Wie einige User dort schreiben, habe Filip Z. „lediglich seinen Bruder und seine Familie beschützt“, den „Schmutz von der Straße beseitigt“ und „gezeigt, wie man in einem Staat ohne Gesetze Dinge selbst löst“.

Gruppe engagiert Anwalt
Wie nun „Večernji list“ berichtet, wird der mutmaßliche Dreifachmörder von Split von Staranwalt Branko Šerić vertreten. Engagiert wurde er von Mitgliedern der Unterstützergruppe „Gerechtigkeit für Filip“, die 16.000 Unterstützer zählt.

Šerić erklärte gegenüber dem kroatischen Medium, dass diese Art der Vermittlungen eines Rechtsvertreters nicht ungewöhnlich sei. „Mein Mandant soll morgen überführt werden. Am Donnerstag wird aller Wahrscheinlichkeit unser erstes Treffen stattfinden“, erklärte er weiter.

Die geplante Einvernahme des Verdächtigen wurde gestern nicht durchgeführt, da Flip Z. viel zu „zerrüttet für eine Aussage“ gewesen sei. Sein Anwalt bestätigte dies und bezeichnete die Entscheidung der Staatsanwaltschaft für angebracht.