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IS-Mädchen: Mama von Sabina S. verklagt Staat Österreich

Samra-Sabina-IS-Mädchen-Wien
(FOTO: zVg.)

Die Mutter erhob die Anschuldigung, dass die Republik Österreich ihre Tochter Sabina niemals ausreisen hätte lassen dürfen.

Vor vier Jahren reiste die Wienerin mit bosnischen Wurzeln, Sabina S. in den Krieg nach Syrien, wo sie sich der IS angeschlossen haben soll. Am 10. April 2014 verschwand die damals 15-Jährige zusammen mit ihrer Freundin Samra K. Über die Türkei gelangen sie schließlich an ihr Ziel. Ein Jahr nach ihrer Ausreise wurde bekannt, dass die Wienerinnen mit ihren Familien in Kontakt stehen. Kurz darauf kamen Berichte auf, dass eine der Mädchen verstorben sei. Samra K. wollte angeblich nach Hause und kam bei einem Fluchtversuch ums Leben. (KOSMO berichtete)

Sabina S. soll heute in ehe mit einem IS-Anhänger leben. Bis heute ist ihre Mutter Senada S. untröstlich und beschuldigte im Interview für „Die Presse“ die Republik Österreich für das Verschwinden ihrer Tochter. Ihrer Meinung nach hätten die Grenzpolizisten damals reagieren und die jungen Mädchen nicht ausreisen lassen dürfen.

Klage gegen die Republik
Aus diesem Grund habe sie auch Anklage gegen Österreich eingereicht. Ihr Anwalt ist der Meinung, dass die Beamten feststellen hätten müssen, ob Sabina und Samra „nicht gegen den Willen der Sorgeberechtigten das Land verlassen“.

Die Republik warf bisher alle Vorwürfe zurück und erklärte, dass es Minderjährigen grundsätzlich nicht verboten sei, freiwillig das Land zu verlassen. Da der Fall juristisch unklar ist, soll nun der Oberste Gerichtshof eine Entscheidung in diesem Fall treffen.