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Gesundheitsschädlich

„Kindertee“: Aktuelle Forschungsergebnisse alarmieren Eltern

(FOTO: iStock/Aleksandr Ermolaev)
(FOTO: iStock/Aleksandr Ermolaev)

Kürzlich hat die EMA eine Warnung vor dem Verzehr von Fenchel und anderen Estragol-haltigen Produkten herausgegeben, insbesondere für Kinder unter vier Jahren. Fencheltee wird häufig zur Linderung von Blähungen bei Säuglingen empfohlen und ist oft Bestandteil von sogenannten ‚Kindertees‘, die in jedem Drogeriemarkt erhältlich sind.

Die Agentur stützt ihre Empfehlung auf Tierversuche, die darauf hinweisen, dass hohe Dosen von Estragol die Entstehung von Krebs, insbesondere in der Leber, begünstigen können.

Teebeutel nicht ausdrücken

Primar Peter Voitl, Mitglied des Präsidiums der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ), unterstreicht die Bedeutung dieser Warnung. Da der Estragol-Gehalt in den verschiedenen Teeangeboten stark schwankt, kann die Dosis in einigen Tees zu hoch für kleine Kinder sein“, warnt Voitl. Er weist zudem darauf hin, dass das Ausdrücken von Teebeuteln die Konzentration von Estragol erhöhen kann.

Estragol ist nicht nur in Fenchel, sondern auch in vielen Gewürzen enthalten. Wie beispielsweise Anis, Basilikum, Sternanis, Piment, Muskatnuss, Lemongras und Estragon enthalten. Die EMA empfiehlt, diese Gewürze nur gelegentlich in der Küche zu nutzen.

Vorzeitige Pubertät

Eine aktuelle französische Studie bringt den regelmäßigen Verzehr von Fencheltees mit einer vorzeitigen Brustentwicklung und einer beschleunigten Pubertät bei jungen Mädchen in Verbindung. Die Autoren warnen vor allem vor hohen Dosen und häufigem Konsum. Diese Erkenntnisse zeigen, dass es wichtig ist, das Bewusstsein für mögliche Gesundheitsrisiken von Estragol zu schärfen.

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Wenige Studiendaten

Für Eltern, die ihren Kindern regelmäßig Fencheltee geben, oder für Menschen, die häufig mit den genannten Gewürzen kochen, könnte es ratsam sein, ihren Arzt um Rat zu fragen. Die EMA weist aber auch in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass es noch zu wenige Daten gibt, um wirklich sichere Grenzwerte anzugeben. Bis weitere Forschungsergebnisse vorliegen, ist Vorsicht geboten.