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Schnupfennase

Erkältungssaison: Darum sind Kinder jetzt oft krank

(FOTO: iStock/Suzi Media Production)
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Mit dem Herbst beginnt auch die Zeit der Schnupfennasen und Hustenanfälle. Besonders Kinder sind in den kühleren Monaten oft betroffen. Doch warum ist das so?

Das junge Immunsystem muss erst lernen, die verschiedenen Viren, die in der kalten Jahreszeit vermehrt zirkulieren, zu erkennen und zu bekämpfen. Diese Viren reichen von harmlosen Schnupfenviren bis hin zu gefährlicheren Erregern wie Grippeviren, Coronaviren wie SARS-CoV-2 und RS-Viren, die bei Kleinkindern eine akute Bronchitis auslösen können.

Bei kleinen Kindern in einem Alter bis zu vier Jahren können acht bis zwölf Virusinfektionen pro Jahr völlig normal sein“, erklärt Thomas Müller, Leiter der Kinderklinik der Medizinischen Universität Innsbruck. Diese Infektionen treten vor allem im Winter auf und können zwei bis vier Wochen andauern. Dann ist der eine Infekt noch nicht auskuriert, wenn der nächste beginnt.“ So kommt es, dass Eltern oft den Eindruck haben, ihr Kind sei den ganzen Winter über krank.

Fieber oft erstes Anzeichen

Fieber ist oft das erste Anzeichen einer Infektion. „Den Kinderarzt bzw. die Kinderärztin müsse man auch bei Fieber nicht sofort aufsuchen“, so Müller. Erst wenn das Fieber länger als drei Tage anhält, wenn es sinkt und dann wieder steigt, wenn die Kinder zu wenig trinken oder wenn sie Probleme mit dem Atmen haben, ist ein Arztbesuch angebracht. „Und ein absolutes Alarmzeichen wäre, wenn das Kind sein Bewusstsein verändert, wenn es apathisch, schläfrig und schwer weckbar wird.“ In solchen Fällen könnte eine bakterielle Superinfektion vorliegen, die auf eine bereits geschwächte Virusinfektion folgt.

Das Immunsystem der Kinder muss die bis zu 200 verschiedenen Viren, die Erkältungskrankheiten verursachen, erst kennenlernen. Mit jeder Infektion lernt es dazu und stärkt seine Abwehrkräfte. Ansteckungen sind besonders in Kindergarten und Volksschule kaum zu vermeiden. Die Kinder verbringen dort viel Zeit in geschlossenen Räumen und haben engen Kontakt mit anderen Kindern.

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Übertriebene Hygiene unnötig

„Häufig Hände zu waschen, auch ohne Seife, dabei aber das Wasser länger laufen lassen, das maximal lauwarm und nicht heiß sein sollte, ist der effiziente Übertragungsschutz, den es hier gibt“, betont Müller. Übertriebene Hygiene in der Wohnung oder im Kinderzimmer ist laut dem Kinderarzt nicht notwendig. Ebenso rät er von Nahrungsergänzungsmitteln oder Vitaminpräparaten ab. Eine ausgewogene Ernährung sei für die Vitaminzufuhr bei Kindern absolut ausreichend.

Auch wenn es für die Eltern meist eine Belastung ist: Das Immunsystem profitiert von den Infektionen, auch wenn keine Immunität aufgebaut werden kann. Jede Infektion ist eine Lektion für das Immunsystem und hilft, es zu stärken und zu verbessern. So gesehen, ist die Erkältungssaison für Kinder eine wichtige „Lehrstunde“ für ihr Immunsystem.