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„OPEN BALKAN“

Kurti: „Es ist Zeit für Vučić, sich der kriminellen Vergangenheit Serbiens zu stellen“

(FOTOS: zVg.)

Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti äußerte sich am Montag zu dem neuen Wirtschafts-Abkommen „Open Balkan“ zwischen Serbien, Nordmazedonien und Albanien. Kurti kritisierte dabei einmal mehr das serbische Staatsoberhaupt.  

Nachdem eine EU-Mitgliedschaft seit Jahren auf sich warten lässt, nahmen die Staatschefs der drei Balkanländer Serbien, Nordmazedonien und Albanien die Sache selbst in die Hand und gründeten ein „Mini-Schengen“. Unter dem neuen Namen „Open Balkan“ wurde ein neuer innerbalkanischer Wirtschaftsraum errichtet, der eine Erleichterung des Imports, Exports und des Warenverkehrs bringen soll, sowie eine Zusammenarbeit beim freien Zugang zum Arbeitsmarkt und beim Katastrophenschutz. Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti meinte zu dem Abkommen, dass der gemeinsame Markt Demokratisierung und Rechtsstaatlichkeit in der Region bedeuten solle, das aber unmöglich sei, solange Serbien die „kriminelle Vergangenheit“ nicht akzeptiert habe.

Kurti schoss scharf gegen das serbische Staatsoberhaupt Aleksandar Vučić: Das Hauptproblem auf dem Westbalkan sei das Versäumnis des serbischen Führers, sich der Vergangenheit zu stellen, wie Reporter berichten:

„Die Republik Kosovo glaubt, dass das Hauptproblem des Westbalkans darin besteht, dass der serbische Führer der Vergangenheit, das heißt der kriminellen Vergangenheit Serbiens, nicht begegnet, die im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts vier Kriege verursacht hat. Der Gemeinsame Markt muss mit der Vergangenheitsbewältigung, der Demokratisierung unserer Länder und der Rechtsstaatlichkeit einhergehen. Sonst werden wir in der Vergangenheit mehr Ereignisse haben als Prozesse, die das Leben der Bürgerinnen und Bürger zum Besseren verändern“, sagte Kurti.

Auch von der Namensänderung „Mini-Schengen“ in „Offener Balkan“ ist Kurt nur wenig begeistert. Der kosovarische Ministerpräsident interpretiert diese als Offenheit gegenüber russischen und chinesischen Einflüssen:

„Ich bin nicht besonders begeistert von dem Namen „Offener Balkan“, da sich der Führer Serbiens nicht der Vergangenheit seines Landes und seiner selbst stellt. Der „Offene Balkan“ wirkt eher – wie der Balkan selbst – offen für Einflüsse aus dem Osten, insbesondere aus Russland und China und befindet sich auf dem Weg der Autokratie, Korruption und Kriegsverbrecher, von denen wir wissen, dass sie immer noch vorherrschen und das nicht nur unter dem serbischen Volk, sondern auch in der Regierung“, kritisierte Kurti das neue Wirtschaftsabkommen „Open Balkan“ und teilte dabei auch einen Seitenhieb gegen Vučić aus.

Trotz des neuen Wirtschaftsabkommens ist Kurti jedoch überzeugt, dass die Beziehungen zwischen dem Kosovo und Albanien ungeachtet der aktuellen Umstände brüderlich sind:

„Kosovo und Albanien werden und sollten gute und bessere Beziehungen haben. Es ist für den Premierminister des Kosovo oder Albaniens nicht angemessen, dass unsere Länder und die Bürger derselben Nation schlechte Beziehungen haben. Kosovo und Albanien haben brüderliche Beziehungen, es liegt an Politikern wie Premierminister Edi Rama und mir, den Willen und die Interessen der Bürger zu vertreten“, so Kurti abschließend.

Quellen und Links: