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MILCHZUCKER

Laktose: Wie ungesund ist Milch wirklich?

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FOTO: iStockphoto

In den Supermärkten stapeln sich in den vergangenen Jahren die Lebensmittel, welche mit „laktosefrei“ gekennzeichnet sind. Ist dies allerdings notwendig und ist Milch wirklich schädlich?

Gar nicht so lange in der Vergangenheit zurück war man sich sicher, dass die Milch zu den essentiellen Lebensmitteln des Menschen gehören und sehr gesund ist. In den letzten Jahren jedoch scheint es, dass die Unverträglichkeit des Milchzuckers (Laktose) eine neue Gesellschaftskrankheit geworden ist.

Forschungen zeigen, dass der Mensch Kuhmilch erst seit einigen Jahrtausenden verträgt. Wie zum Beispiel „Ötzi“, welcher laut Untersuchungen den Milchzucker nicht verdauen konnte und er war zu seiner Zeit mit Sicherheit nicht der einzige.

Erste Beweise für den Konsum von Milch bei Menschen wurden aus der Periode der Jungsteinzeit in Europa gefunden. Dies ist etwa 10.000 Jahre her und der Zeitpunkt, an welchem man langsam anfing, die Vieh zu züchten und die Milch als Nahrungsmittel zu verwenden. Die Menschen die dies taten, hatten in ihrem Körper ein Enzym, welches ihnen ermöglichte, den Milchzucker aufzuspalten.

Südosteuropäer waren erste Milchtrinker
Daher hatten diese Jungsteinzeitler den Vorteil, Milch zu verdauen, ohne Bauchweh zu bekommen. Diese Fähigkeit entstand durch eine Genmutation, welche sich langsam durchsetzte. So gehörte „Ötzi“ vor 5.000 Jahren zum Beispiel noch nicht zu den Glücklichen.

Im Mittelalter setzte sich dann die Viehzucht und somit auch die Laktoseunverträglichkeit durch, die Mutation wurde weitervererbt und schon bald konnte fast jeder Europäer problemlos Milch und somit Laktose konsumieren und verdauen.
Forschungen der Universität Mainz gehen davon aus, dass die Milchverträglichkeit im Gebiet des heutigen Ungarn, Österreich oder der Slowakei aufgekommen ist. Von dort aus verbreitete sich das Gen in ganz Europa.

Heute vertragen in Österreich zwischen 15 und 25 Prozent keine Milchprodukte, während sich diese Zahl in Asien und Afrika auf mehr als 90 Prozent beläuft. Insgesamt kann man sagen, dass rund Prozent der Weltbevölkerung über eine Laktoseunverträglichkeit verfügt.

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