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Geburt

Mangel an Hebammen und begrenzte Ausbildungsmöglichkeiten

Niederösterreich verzeichnet einen Mangel an Hebammen. (FOTO: iStock/kzenon)
Niederösterreich verzeichnet einen Mangel an Hebammen. (FOTO: iStock/kzenon)

Die Statistik Austria verzeichnete letztes Jahr 86.078 Geburten in Österreich. Ein Anstieg von 2,4 Prozent zum Vorjahr. Trotzdem fehlen jetzt Ausbildungsplätze für dringend benötigte Hebammen.

Es besteht eine Hohe Nachfrage an Hebammen in Österreich. Mitunter auch, weil die Dienste kurz nach der Geburt kostenlos in Anspruch genommen werden können. So werden rund 70 Prozent der Geburten in Niederösterreich von einer Hebamme begleitet. Trotz einer hohen Nachfrage nach Hebammenbetreuung in Österreich, fehlt es an ausreichend qualifizierten Fachkräften. Das berichtet Beatrix Cmolik, Hebamme in Waidhofen an der Ybbs und Leiterin der Landesgeschäftsstelle des Österreichischen Hebammengremiums. Laut Cmolik gibt es eine große Anzahl von Bewerberinnen für den Beruf, jedoch sind die Ausbildungsplätze begrenzt. Sie betont, dass es im Berufsgesetz festgelegt ist, dass eine Hebamme bei der Geburt und im Wochenbett zur Betreuung hinzugezogen werden sollte, jedoch kann dies aufgrund des Mangels an Hebammen nicht immer umgesetzt werden. „Wir haben auf einen Ausbildungsplatz 16 Bewerbungen„, sagt Cmolik gegenüber noe.orf.at.

Hebammenberatungsstelle

In Niederösterreich gibt es derzeit 458 Hebammen, die durch die „ProMami“-Hebammenberatungsstellen in verschiedenen Orten des Landes betreut werden. Diese Stellen befinden sich in St. Pölten, Hollabrunn, Mistelbach, Waidhofen an der Thaya, St. Valentin, Amstetten, Waidhofen an der Ybbs, Krems, Purgstall und Gablitz. Trotz dieser Angebote gibt es jedoch immer noch Lücken im Versorgungsnetz, insbesondere im Industrieviertel, wo dieses Angebot fehlt.

Hebammengremium

Hanna Leutner, Leiterin des neuen „ProMami“-Standortes in St. Pölten, betont die wichtige Rolle der Hebammen im Gesundheitsbereich. Sie beschreibt sie als medizinisches Fachpersonal, das Frauen in einer wichtigen Phase ihres Lebens unterstützt und ihnen zur Seite steht. Laut dem Hebammengremium kann die Ausbildung zur Hebamme bundesweit an acht Standorten absolviert werden, einer davon ist die Fachhochschule Krems in Niederösterreich. Bewerbungen für den Hebammen-Bachelor-Studiengang im Wintersemester 2023 müssen bis Mitte März eingereicht werden.