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Neuer Rekord bei Beziehern von Mindestsicherung

(FOTO: iStock/ Stadtratte)

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Mindestsicherungsbezieher in Wien merklich gestiegen. Laut Angaben des Büros von Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bezogen im Jahr 2023 exakt 142.001 Menschen Mindestsicherung – das sind 7.698 Personen mehr als im Jahr 2022.

Trotz dieser Zunahme blieb die Quote, also der Anteil der Bezieher an der Gesamtbevölkerung, stabil bei rund 7 Prozent. Dies sei auf das generelle Bevölkerungswachstum Wiens zurückzuführen.

Familiennachzug erhöht Zahl der minderjährigen Bezieher

Ein besonderer Anstieg war bei den minderjährigen Empfängern zu verzeichnen. 2023 lebten 48.999 Minderjährige in Familien, die Mindestsicherung bezogen – ein Anstieg von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach Jahren der Stagnation oder des Rückgangs seit 2017 zeigte sich hier erstmals wieder ein Anstieg. Dies ist größtenteils auf den Familiennachzug zurückzuführen. Viele dieser Kinder sind entweder asylberechtigt, hier geboren oder im Rahmen des Familiennachzugs nach Österreich gekommen. Der Anteil der 0- bis 17-jährigen asylberechtigten Mindestsicherungsbezieher stieg um 9,2 Prozent.

Erwerbstätige zunehmend auf Mindestsicherung angewiesen

Ein weiterer Trend zeigt, dass immer mehr Erwerbstätige auf die Mindestsicherung angewiesen sind, um ihr Einkommen aufzubessern. Die Zahl der erwerbstätigen Mindestsicherungsbezieher stieg 2023 von 11.429 auf 12.161 Personen, was einem Zuwachs von 6,4 Prozent entspricht. Dieser Anstieg fiel im Vergleich zum Vorjahr zwar geringer aus, dennoch ist ein stetiger Anstieg zu verzeichnen.

Der Rest der erwerbsfähigen Bezieher ist beim Arbeitsmarktservice gemeldet. Für 56 Prozent der Empfänger stellt sich die Frage der Arbeitsaufnahme gar nicht, da es sich hierbei vor allem um Kinder, Pensionisten oder arbeitsunfähige Menschen handelt.

Sozialstadtrat Peter Hacker sieht in den stabilen Quoten ein Zeichen dafür, dass die Maßnahmen der Stadt Wien trotz vieler Krisen einen Anstieg der Armut verhindern konnten. In einer Stellungnahme betonte er, dass es weiterhin prioritär sei, Betroffene „so schnell es geht“ in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Sein klares Bekenntnis lautet: „Wir lassen niemanden zurück.“