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ARBEITSMARKT

Neues AMS-System teilt Arbeitslose nach Vermittlungschance ein!

Neues AMS System
Experten sehen darin eher die Chance zur Diskriminierung! (FOTO: iStock)

Der neue AMS-Algorithmus wird seit Anfang des Jahres getestet und soll Menschen nach Vermittlungschance einteilen. Experten sehen darin aber eine Gefahr zur Diskriminierung.

Drei Gruppen soll es geben: Hohe, mittlere und niedrige Chancen am Arbeitsmarkt, nach denen werden die Suchenden eingestuft. Demnach fällt eine 50-Jährige Frau die seit längerem Arbeitslos ist, weil sie zuvor die Kinder großgezogen hat, vermutlich automatisch in der schlechtesten Stufe.

Vertreter der Arbeitnehmer erkennen Potenzial zur Benachteiligung diverser sozialer Gruppen.

Trotz der Kritik spricht Kärntens AMS-Chef Peter Wedenig von einer bisher positiven Testphase. Die Gefahr zur Ausgrenzung sieht er nicht. „Das ist ein Faktencheck. Es wird eingeschätzt, wie die Arbeitsmarktsituation derzeit ist. Es ist aber so gedacht, dass jedes Monat diese Einstufung neuerlich vorgenommen wird. Das heißt: Wird eine zusätzliche Qualifikation erworben, ändert sich auch die Einstufung“, so Wedenig laut dem ORF Bericht.

Der Algorithmus soll lediglich als Unterstützung für die Mitarbeiter dienen, über das tatsächliche Vermittlungspotenzial entscheidet im Endeffekt noch immer der Berater selbst. Die Einstufung soll auch die Selbsteinschätzung fördern und Weiterschulungen empfehlen um die Chancen der niedrig eingestuften Personen wieder zu erhöhen.

Getestet wird noch bis zum Ende 2020, ab dem Jahr 2021 wird das System vollständig in den Betrieb aufgenommen. In der Zwischenzeit sollen die Betreuungs- und Schulungsprogramme weiter ausgebaut werden.