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GESUNDHEITSWESEN

Österreich: Große Gesundheitsreform noch dieses Jahr

Johannes Rauch
FOTO: (EPA-EFE/MARTIN DIVISEK)

Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) will im Laufe dieses Jahres eine Reform des Gesundheitssystems umsetzen, die 2024 wirksam werden soll.

Wie Rauch erklärte, werden alle, von den Bundesländern über die Sozialversicherung bis hin zur Ärztekammer, in die Reform eingebunden, damit diese erfolgreich sein kann.

„Die ersten Gespräche starten noch im Februar“, wird Rauch von Kroativ zitiert.

Der Bund könne „die Auszahlung von Mitteln an bestimmte Bedingungen knüpfen“, sagte Rauch in Bezug auf den Finanzausgleich, bei dem die Verteilung von Steuermitteln in Höhe von rund 90 Milliarden Euro zwischen Bund, Ländern und Gemeinden beschlossen wird.

Nach zehn Monaten im Gesundheitsministerium sei der Minister zu dem Schluss gekommen, dass die Krankenhäuser und das österreichische Gesundheitssystem „ein unglaublich komplexes Gefüge“ darstellten, „das zwar im internationalen Vergleich eine hohe Qualität aufweist“, aber nur schwer kontrollierbar sei und “ nicht funktioniert“.

Diesbezüglich verwies der Minister auf die zersplitterten Zuständigkeiten (z.B. die Zuständigkeit der Bundesländer für Krankenhäuser) und die getrennte Finanzierung stationärer und ambulanter Behandlung. Ein weiterer Dorn im Auge sei für Minister Rauch laut Angaben die „Fokussierung auf die klassische Heilbehandlung“, während die Prävention „in vielen Bereichen“ noch stiefmütterlich behandelt werde.

Ein Beispiel für nötige Reformen seien laut Rauch auch die Sozialversicherungen. Im Bereich der niedergelassenen Ärzte müsste „das System attraktiver gestaltet werden“, z.B. durch die Struktur der Tarife, Standardisierung der Leistungskataloge und Qualitätssicherung. Außerdem müsse die Effizienz in den Krankenhäusern erhöht werden, etwa durch eine gemeinsame Medikamentenbeschaffung, so der Gesundheitsminister.

Außerdem zieht Rauch „Tools zum Personalaustausch“ zwischen den einzelnen Krankenhäusern in Erwägung, aber das ist laut Minister „eine schrittweise Geschichte“.