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DEBATTE

ÖVP-Zwischenruf: Rädler fordert Entschuldigung von Alma Zadić

FOTO: Ö. Zivilschutzverband/Screenshot

Am Montag kam es im Laufe einer Rede der Liste-Pilz-Abgeordneten Alma Zadić zu einem Zwischenruf aus dem ÖVP-Sektor, der sich auf die Herkunft der gebürtigen Bosnierin bezog. Der Beschuldigte, Johann Rädler dreht den Spieß nun um, und fordert eine Entschuldigung der Abgeordneten.

Mit dem Zwischenruf „Sie sind nicht in Bosnien!“ wirbelte Johann Rädler (ÖVP) während der Rede von Alma Zadić im Parlament im Zuge der BVT-Sondersitzung einiges an Staub auf. An eine Entschuldigung denkt er dabei gar nicht erst, wie er im Interview mit dem Kurier erklärt.

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Am Montag kam es im Zuge einer Rede der Liste Pilz-Abgeordneten Alma Zadić zu Zwischenrufen seitens des ÖVP-Mandataren Johann Rädler. Das wurde nun aufgeklärt, nachdem ein FPÖ-Abgeordneter beschuldigt wurde, und sich mit Rassismus- und Sexismus-Vorwürfen konfrontiert sah.

 

Während Zadić die Affäre um das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung und das Handeln von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) als „sicherheitspolitisches Desaster“ bezeichnete, fühlte sich Rädler persönlich angegriffen, und machte seinem Ärger Luft. Bosnien sei ein unsicheres Land, das man nicht mit Österreich vergleichen könne, so Rädler im Interview mit dem Kurier.

Seine Aussage sei nicht ausländerfeindlich, sagte der Abgeordnete weiter. Im Jahr 1994 habe er sich um 20 bosnische Flüchtlingsfamilien gekümmert, und andere humanitäre Projekte in Bosnien unterstützt. Johann Rädler ist nicht nur Präsident des Österreichischen Zivilschutzverbandes sondern auch Bürgermeister von Bad Erlach in Niederösterreich.

Allerdings ist nach wie vor nicht klar, was die Sicherheitslage in Zadićs Geburtsland mit ihrer Kritik am BVT zu tun hatte. „Wenn sie, die aus Bosnien kommt und die Kriegswirren mit ihrer Familie kennt und weiß, wie unsichere Länder ausschauen, dann Österreich als unsicheres Land bezeichnet, dann geht das zu weit“, erklärte Rädler seinen Zwischenruf gegenüber „kurier.at“.

Österreich wolle er sich von der Liste Pilz-Abgeordneten nicht schlecht machen lassen. Mit einer Entschuldigung könne sie daher auch nicht rechnen. Vielmehr solle sie sich dafür entschuldigen, Österreich als unsicher bezeichnet zu haben.