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PRESSEKONFERENZ

Regierung verkündet neue Corona-Lockerungen für ganz Österreich

(FOTO: BKA/Dragan Tatic)

Ab 10. Juni soll Österreich wieder aufsperren. Heute um 11.30 Uhr gibt Bundeskanzler Sebastian Kurz die neuen Corona-Lockerungen bekannt. Zuvor sprach er noch mit den Landeshauptleuten.

Am 10. Juni werden die Corona-Regeln erneut gelockert. Was in zwei Wochen wieder erlaubt wird, beraten Regierung, Gemeindebund, Landeshauptleute gemeinsam mit Experten heute, im Kanzleramt. Diese Punkte scheinen vorab bereits fix zu sein: weniger Abstand, teilweise Lockerung der Maskenpflicht im Freien, Sperrstunde bis Mitternacht und österreichweite 3G-Regeln.

Vorab meldeten sich auch die Landeshauptleute zu Wort. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) forderte, „vernünftig und überlegt“ vorzugehen und die Öffnungsschritte langsam umzusetzen. Dass es Lockerungen geben soll, begrüßte Kaiser jedoch. Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) appelierte „Vernunft und Mut“ ein, sein Bundesland habe gezeigt, dass langsame Öffnungsschritte funktionieren können. Bei Maskenpflicht zeigte er sich vorsichtig: FFP2-Masken würden noch erhalten bleiben, man müsse aber auch hier über Lockerungen nachdenken.

Gute Situation“:
„Die Situation ist gut“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz, der die Pressekonferenz eröffnete. Die vergangenen Öffnungsschritte vom 19. Mai hätten einen „positiven Ruck in der Gesellschaft“ bewirkt. Die heutige Beratung sei deswegen „von großer Zufriedenheit geprägt“ gewesen, sagt Kurz, alle Bereiche von Intensivstationen bis zu Infektionszahlen zeigen eine positive Entwicklung. „Wieder einmal“ würden nun alle an einem Strang ziehen.

Gastronomie:
Ab dem 10. Juni dürfen sich in den Lokalen und Bars acht Erwachsene indoor und 16 Erwachsene outdoor treffen. Die Sperrstunde wird von 22 Uhr auf Mitternacht verlegt. Die 3G-Regel bleibe aufrecht. Außerdem werden die Abstandsregeln auf einem Meter reduziert.

Freizeitbetriebe, Sport & Wellness:
Im Sport-, Wellness-, sowie Freizeitbereich gilt nun die zehn-Quadratmeter-Regel pro Person. Auch im Handel werde von 20 auf zehn Quadratmeter pro Kunde reduziert. Alle Musikvereine und Chöre werden ab 10. Juni behandelt wie Profimusiker, es gilt die 3G-Regel aber darüber hinaus keine Einschränkungen. Bei Veranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätze dürfen sich ab dann 3.000 Menschen im Freien und 1.500 Menschen in Innenräumen einfinden. Veranstalter dürfen maximal 75 Prozent der vorhandenen Sitzplätze vergeben.

Reisen mit Bus:
Es gibt auch gute Nachrichten für Reisende: Reisebusse dürfen, wenn sich alle Fahrgäste an die 3G- Regel (geimpft, genesen oder getestet) halten, mit 100% Kapazität fahren. Maskenpflicht herrscht bei einer Fahrgemeinschaft von weniger als 8 Passagiere. In Sport- und Freizeitbetrieben wird die 20m²-Abstandsreegel aufgehoben und durch 10 m² pro Gast ersetzt. Weiteres sind Musikproben im Amateurbereich mit 3G ohne Abstands- oder Quadratmeter-Regeln möglich.

„Sommer wie damals“:
Vizekanzler Werner Kogler hofft auf einen normalen Sommer. Mit dem 1. Juli soll die 3G-Pflicht aufrecht bleiben und die Testpflicht ab 12 Jahren aktiv werden, dafür die Schutzmaske aber nur noch dort gelten, wo die 3G-Regeln nicht verwendet wird –beispielsweise in Öffis ubnd Supermärkten. Für die Gastros soll es dann keinerlei Einschränkungen mehr geben, auch die Nachtgastronomie soll „im Laufe des Sommers“, (Anfang Juli) wieder möglich werden. Weiteres unterliegen Veranstaltungen keinen Beschränkungen in gastronomischer Hinsicht mehr, Bewilligungspflicht ab 500 Personen, Anzeigepflicht gibt es ab 100.

Weiterhin impfen & testen:
EM-Spiele können durch die Corona-Lockerungen ab 10. Juni beim Wirten und Fußball-Matches mit 75 Prozent Auslastung in den Stadien verfolgt werden. Ab 1. Juli soll es dann keinerlei Auslastungsgrenzen mehr geben. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein appelierte: „Bitte gehen Sie testen und bitte gehen Sie impfen zu dem ersten Termin, den Sie bekommen.“

Reisen im Sommer wieder möglich:
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger nannte die Situation als „Historisch“. Ein Sommerurlaub im Ausland könnte tatsächlich möglich sein.

Dieser Beitrag wird laufend aktualisiert.