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PROZESSION

Religionsfreiheitsgesetz in Montenegro: Orthodoxe Christen versammeln sich in Wien

(FOTO: Objektiv)

Die serbisch-orthodoxe Erzdiözese der Schweiz und Österreich veranstaltet zusammen mit der Kirchengemeinde zum Heiligen Sava in Wien eine Prozession anlässlich der aktuellen Geschehnisse in Montenegro.

Ziel dieser Veranstaltung ist es, auf die Verletzungen der Menschenrechte orthodoxer Christen in Montenegro aufmerksam zu machen, so die Veranstalter. Die Prozession beginnt am 8. März 2020 um 12 Uhr beim Russischen Denkmal am Schwarzenberg Platz in Wien.

Der Umzug wird in weiterer Folge über den Ring verlaufen. Die Veranstalter rufen alle Teilnehmer auf, Ikonen mitzubringen und betonten, dass es sich beim Umzug um eine friedliche Gebetsveranstaltung handle, bei welcher keine politischen Transparente und Parolen, sowie Symbole politischer Parteien und NGOs geduldet werden.

Verletzung der Menschenrechte?
Hintergrund für diese Veranstaltung ist das kürzlich verabschiedete Religionsfreiheitsgesetz in Montenegro (KOSMO berichtete), welches bereits seit seiner Ankündigung für Tumulte in Serbien und am Balkan gesorgt hat. Gegner des Gesetzes sehen darin eine Verletzung der Menschenrechte der orthodoxen Christen in Montenegro.

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Durch das neue Gesetz müssen alle in Montenegro tätigen Kirchen den Eigentumsstatus von Gebäuden und Immobilien geklärt werden, die vor 1920 in ihren Besitz gelangt sind. Die neue Gesetzeslage gilt als problematisch, weil sie im Konflikt zwischen der im Land dominierenden, Belgrad unterstellten, serbisch-orthodoxen Kirche (SOK) und der neuen, autonomen montenegrinisch-orthodoxen Kirche (MOK) zur Geltung kommen könnte.

Menschrechtsgerichtshof wies Antrag ab
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg lehnte den Antrag der Anwaltskanzlei „Radić“ aus Belgrad ab, den Vollzug des Religionsfreiheitsgesetzes in Montenegro zu verbieten.

Laut EMGR müsse zuerst das montenegrinische Verfassungsgericht eine Entscheidung fällen, bzw. ein verbindlicher Vertrag mit der serbisch-orthodoxen Kirche abgeschlossen werden, ehe Straßburg aktiv wird. Ein weiterer Grund sei, dass die Beschwerden ideologischen und politischen Ursprungs seien und es keine Beweise für direkte Menschenrechtsverletzungen gebe.

(FOTO: zVg.)