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ÖSTERREICH

„Revierkämpfe“ unter Jugendlichen in Wien

Jugendliche Bande
(FOTO: iStock Photo)

Wie die Wiener Polizei bekannt gab, sei die Anzahl an Auseinandersetzungen zwischen Jugendgruppen in Wien gestiegen.

Im Interview für Radio Wien erklärte Robert Klug vom Landeskriminalamt Wien, dass die Venediger Au (nähe Praterstern) fest in der Hand der Tschetschenen gewesen sei. Jetzt würden dort afghanische Jugendliche dominieren. Gleiches gelte für den Westbahnhof. Klug meint, dass es sich bei den Auseinandersetzungen um „Revierkämpfe“ handle, um die Vorherrschaft auf öffentlichen Plätzen zu erringen.

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Vorerst war nur die Rede vom Praterstern, nun erwägen die ÖBB ein Alkoholverbot an allen Wiener Bahnhöfen zu verhängen. Ob die Pläne auch tatsächlich umgesetzt werden, hängt von der Stadt Wien ab.

„Wir verzeichnen diese Tendenz auch in Gebieten in Favoriten oder auch in bekannten Einkaufszentren wie der Millennium City in der Brigittenau oder in der Lugner City in Rudolfsheim-Fünfhaus aber auch beim Westbahnhof“, so Klug. „Da kann man zum Beispiel sagen, dass der Westbahnhof derzeit von den afghanischen Jugendlichen dominiert wird, während die Lugner City hauptsächlich in Händen tschetschenischer Jugendlicher ist“.

Keine Kriminalität & keine Gefahr für Außenstehende
Auch wenn es laut Meinung Klugs dramatisch Klingen würde, dass ein Platz „in den Händen“ einer Jugendgruppe sei, so sei der Polizei keinerlei kriminelle Aktivität diesbezüglich bekannt. Maximal würden sie Drogen für den eigenen Konsum erwerben.

Für die Polizei handle es sich nicht um Banden sondern nur Gruppen an Jugendlichen, weshalb es auch keine polizeilichen Aufzeichnungen über sie gebe: „Das sind Gruppierungen mehrerer Jugendlicher der gleichen Herkunft, die sich treffen, die den gleichen Aufenthaltsort haben, dann gemeinsam die Zeit verbringen. Da kann es dann natürlich sein, dass sie auf andere Gruppierungen treffen und es hier zu Rivalitätstreffen kommt.“

Auch wenn das Bild zweier kämpfender Jugendgruppen für Außenstehende oftmals dramatisch sei, so bestünde keine Gefahr für jene, die nicht daran beteiligt sind.