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SCHWERE ANSCHULDIGUNGEN

Russland behauptet: Söldner vom Westbalkan kämpfen in der Ukraine

Laut Sergej Lawrow werden die Länder des westlichen Balkans „zu einem Nährboden für Kriminalität”. (FOTOS: Twitter/@RusBotschaft, iStockphoto)

Laut Russlands Außenminister Sergej Lawrow, sollen Söldner aus Albanien, Kosovo sowie Bosnien & Herzegowina in den ukrainischen Donbass verlegt worden sein, um dort zu kämpfen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow holte in einem Interview mit „Russia Today“ gegen die NATO, die westlichen Staats- und Regierungsführungen, sowie die Länder des ehemaligen Jugoslawiens aus. Erstere seien nicht an der Verteidigung interessiert, sagte er mit Verweis auf den NATO-Angriff auf Jugoslawien im Jahr 1999. Letztere seien „weit von einem Aufschwung entfernt“. Zudem behauptete Lawrow, Söldner aus Albanien, Kosovo sowie Bosnien & Herzegowina seien in den ukrainischen Donbass verlegt worden, um dort gegen die Rebellen zu kämpfen, die von Moskau unterstützt werden.

„Russland destabilisieren“
In dem „Russia Today“-Interview sprach Lawrow davon, dass der Kosovo und andere Länder des westlichen Balkans „zu einem Nährboden für Kriminalität” werden: „Dort gibt es Terroristen und Drogenhändler. Es ist eine Rekrutierungsstation für Söldner, die sich an von den Vereinigten Staaten gesponserten Feindseligkeiten beteiligen.“ Gemeint sind dabei die Söldner aus dem Kosovo, Albanien und Bosnien und Herzegowina, die angeblich rekrutiert worden sein sollen, „um Russland zu destabilisieren“.

Die örtlichen Regierungen der jeweiligen Westbalkanländer bestreiten das unterdessen vehement. Im Kosovo bezeichnete der Stabschef des Präsidenten, Blerim Vela, die Behauptungen als „Fake News“. Analysten befürchten jedoch, dass derartige Anschuldigungen dazu benutzt werden könnten, die bereits angespannten Beziehungen zwischen dem von Russland unterstützten Serbien und dem von den USA unterstützten Kosovo weiter zu destabilisieren.

Ähnliches gilt auch für Bosnien und Herzegowina: Hier brodeln weiterhin die Spannungen zwischen den kroatischen und bosniakischen Fraktionen und der serbisch geprägten Republika Sprska. Auch in Bosnien wies das Sicherheitsministerium die Behauptungen zurück. Nach seinen Angaben seien keine Bürger für einen Kampf in die Ukraine gereist.

In der Zwischenzeit plant Nikolai Patruschew, Sekretär des russischen Sicherheitsrates, am 28. Februar in Belgrad mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić zusammentreffen. Im Mittelpunkt des Treffens werden Lavrovs Behauptungen über die im Donbass operierenden Kämpfer stehen, obwohl Russland Serbien nicht öffentlich beschuldigt hat, Söldner zu schicken. Vučić wird laut eigenen Angaben aktuell vom Westen stark unter Druck gesetzt, die Sanktionen gegen Moskau mitzutragen.

Quellen und Links: