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Beeinträchtigung

Scheitert die Kahlenberg Seilbahn kurz vor Baubeginn?

Seilbahn Kahlenberg (FOTO: ZOOM VP.AT/Genial Tourismus- & Projektentwicklung GmbH)
Seilbahn Kahlenberg (FOTO: ZOOM VP.AT/Genial Tourismus- & Projektentwicklung GmbH)

Die vorgeschlagenen Seilbahnpläne auf den Kahlenberg erhitzen die Gemüter innerhalb der SPÖ. Am kommenden Landesparteitag am 20. April steht der Antrag der Jungen Generation (SPÖ) auf der Tagesordnung, welcher Widerstand gegen das Projekt signalisiert. Die Parteikommission empfiehlt die Annahme des Antrags und untermauert die Bedenken mit mehreren gegenläufigen Argumenten zum Bauprojekt.

Seit über einem halben Jahrzehnt lodert die Diskussion um eine Seilbahn, die den bekannten Wiener Kahlenberg erschließen soll. Initiieren wollen es privatwirtschaftliche Akteure, die sich von dem Projekt eine Aufwertung des Tourismussektors versprechen. Doch gerade dieser Vorstoß, getragen von wirtschaftlichen Interessen, stößt nun auf ernstzunehmende Bedenken innerhalb der Stadtpolitik.

Umweltschutz vs. Touristenmagnet

Die Befürchtungen der Projektgegner konzentrieren sich auf die potenziellen ökologischen Schäden. Die Rede ist von einer Bedrohung für die Tier- und Pflanzenwelt, die der Bau der Seilbahn mit sich bringen würde. Stützpfeiler und Stationen könnten in die natürlichen Lebensräume eingreifen und diese zerstören, so die Warnungen.

Kulturerbe und Naturerholung in der Waagschale

Nicht nur die Umwelt, auch die Erholungssuchenden sowie das historische Ortsbild von Kahlenbergerdorf stehen auf dem Spiel. Kritiker argumentieren, dass der Bau des Projekts zu einer Beeinträchtigung des Wienerwaldes als Freizeitraum führen würde. Ferner wird ein Anstieg des Autoverkehrs erwartet, da die Seilbahn ein neuer Anziehungspunkt für Besucher wäre. Dies widerspräche dem städtischen Bemühen, den Verkehr zu reduzieren.

Klare Haltung gefordert

An diesem Punkt kommt auch die Forderung nach einem eindeutigen Standpunkt der Sozialdemokratischen Partei Wiens ins Spiel. Die Junge Generation der SPÖ verlangt mit Nachdruck ein „klares Bekenntnis“ gegen das Projekt und appelliert an die Verantwortung der Stadt, das Vorhaben nicht zu unterstützen.

Entscheidung am Parteitag

Die Entscheidung am 20. April wird letztlich zeigen, in welche Richtung sich die Partei bewegen wird. Den Wienern und Wienerinnen, die sowohl die historische Bergregion als auch die politische Richtung ihrer Stadt schätzen, bleibt nichts anderes übrig, als auf ein Ergebnis zu warten, das die Interessen aller Beteiligten würdigt.

Das 70-Millionen-Euro-Projekt soll bis 2025 fertiggestellt werden. 67 Prozent der Wiener halten das Projekt – Meinungsforschungsinstituts Triple M Matzka Markt- und Meinungsforschung KG – für eine „sehr gute“ beziehungsweise „gute Idee“.