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Fahrzeugbrand

Sollte man einen Feuerlöscher im Auto haben?

(FOTO: iStock/Tutye)
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Wenn Hollywood auf den Bildschirmen brennende Autos inszeniert, wirkt es oft dramatisch, doch die Realität kann noch erschreckender sein. Vor allem, wenn man sich vor Augen führt, dass viele Fahrer auf solche Notfälle nicht vorbereitet sind. Ein Beispiel dafür ereignete sich vergangene Woche am Zirlerberg in Tirol, als ein junger Fahrer und seine Insassen einem wahr gewordenen Albtraum ins Auge blicken mussten.

Der Wagen, auf dem Weg nach oben, begann plötzlich zu rauchen, die Motorkontrollleuchte blinkte unaufhörlich. Geistesgegenwärtig stoppte der Fahrer und zusammen mit seinen Mitfahrern verließ er den Wagen. Wenige Augenblicke später stand das Fahrzeug in Flammen. Glücklicherweise konnte die Feuerwehr den Brand löschen und niemand wurde verletzt.

ÖAMTC-Experte gibt Tipps

„Ein Fahrzeugbrand kann sich schnell zu einer lebensbedrohlichen Situation entwickeln“, warnt ÖAMTC-Experte Steffan Kerbl. „Im Notfall ist es daher entscheidend, schnell und überlegt zu handeln.“ Die wichtigsten Verhaltensregeln in solch einer Situation sind: Anhalten, Aussteigen, Abstand halten und den Notruf absetzen. Dabei sollte man die Zündung ausschalten, den Schlüssel aber stecken lassen und im Falle von Verletzten, Erste Hilfe leisten.

Ein oft übersehener Lebensretter kann ein Handfeuerlöscher sein. „Schon mit einem kleinen 500-Gramm-Schaumlöscher lässt sich ein Entstehungsbrand wirkungsvoll eindämmen. So ein Schaumlöscher passt in jedes Pkw-Handschuhfach“, erklärt ein Techniker des ÖAMTC. Sollte der Motor brennen, ist es wichtig, die Motorhaubenentriegelung zu ziehen. Wenn die Haube sich nicht mehr öffnen lässt, kann man durch die Schlitze zwischen Haube und Kühlergrill löschen. Nach einem selbst gelöschten Motorbrand sollte das Auto jedoch nicht mehr in Betrieb genommen werden. Das Feuer könnte erneut aufflammen und das Fahrzeug muss in einer Werkstatt überprüft werden.

Brennen Elektroautos schneller?

„Alternativ betriebene Kfz sind genauso sicher wie Benziner oder Diesel“, beruhigt der ÖAMTC-Experte. „Die Kraftstoffanlagen und ggf. die Akkus sind bei diesen – meist neueren – Fahrzeugen sehr gut geschützt. Im Falle eines Brandes müssen die Einsatzkräfte ein Übergreifen auf Batterien bzw. Kraftstoffanlagen verhindern. Dafür sind sie eigens geschult.“

In einer Welt, in der Fahrzeuge immer mehr zu mobilen Computern werden, ist es wichtig, dass wir uns nicht nur auf die Technologie verlassen, sondern auch auf unser Wissen und unsere Fähigkeiten, um in Notfällen richtig zu reagieren. Denn wie das Beispiel vom Zirlerberg zeigt, kann die Realität manchmal dramatischer sein als jede Hollywood-Inszenierung.